St. Moritz – Die Ausstellung vereint Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen, die Giacomettis vertrauten Gesichtern (seinen Eltern, Diego, Annette) und den Alpenlandschaften von Stampa und Maloja gewidmet sind, die im Zentrum seiner Vorstellungskraft standen. Sie wird im Hauser & Wirth in St. Moritz präsentiert und zeigt Schlüsselwerke wie Monte del Forno, Büsten von Diego und Familienporträts, ergänzt durch Fotografien von Ernst Scheidegger.
Die Ausstellung „Alberto Giacometti. Gesichter und Landschaften der Heimat” bei Hauser & Wirth in St. Moritz bietet einen intimen Einblick in das familiäre und alpine Universum des Künstlers und vereint Porträts und Landschaften, die mit seinem Heimatort im Bergell-Tal verbunden sind. Sie beleuchtet, wie Alberto Giacometti (1901–1966) seine Bildsprache zwischen seinem Pariser Atelier und seinen regelmässigen Rückkehren in die Berge von Stampa und Maloja, der wahren Matrix seines Blicks, entwickelte.
Die Ausstellung wird im Raum von Hauser & Wirth St. Moritz, Via Serlas 22, präsentiert und läuft vom 13. Dezember 2025 bis zum 28. März 2026. Sie markiert den Beginn der Wintersaison der Galerie, mit einer festlichen Vernissage am Abend des 27. Dezembers. Das von Tobia Bezzola kuratierte Projekt ist als Rückkehr zu Giacomettis „Heimat” konzipiert, sowohl in geografischer als auch in emotionaler Hinsicht.
Ein roter Faden: Gesichter und Landschaften der „Heimat“
Die Ausstellung vereint Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen, die sich auf den engen Kreis des Künstlers konzentrieren – seine Eltern Giovanni und Annetta, seinen Bruder Diego, seine Frau Annette – sowie die Alpenlandschaften von Stampa und Maloja. Diese zwischen den späten 1910er Jahren und den folgenden Jahrzehnten entstandenen Werke zeugen von einer konstanten Aufmerksamkeit für die menschliche Figur und die bergige Topografie, auch wenn Giacometti sich ganz der Pariser Avantgarde verschrieben hatte. Fotografien von Ernst Scheidegger (1923–2016), einem Freund und Weggefährten seit 1943, ergänzen die Ausstellung und dokumentieren den Alltag des Künstlers an seinen verschiedenen Arbeitsstätten.
Wichtige Werke in der Ausstellung
Unter den ausgestellten Werken helfen mehrere Meilensteine dabei, zu verstehen, wie sich Alberto Giacomettis Blickweise entwickelt hat. Dazu gehören frühe Porträts seiner Eltern, die er im Alter von nur zwanzig Jahren gemalt hat und die den Einfluss der postimpressionistischen Malerei seines Vaters Giovanni widerspiegeln. Die Ausstellung hebt auch ein wichtiges Selbstporträt aus dem Jahr 1920 und das Gemälde Monte del Forno (1923) hervor, in dem Alberto Giacometti eine von Paul Cézanne (1839–1906) mit einer an Ferdinand Hodler (1853–1918) erinnernden Monumentalität, um das Alpenmassiv darzustellen.
Auf der skulpturalen Seite umfasst die Auswahl insbesondere Bronzen, die Diego gewidmet sind, wie Tête au long cou (Kopf mit langem Hals) (ca. 1949) und Buste de Diego (Büste von Diego / Kleine Büste von Diego) (1954), die die Spannung zwischen schlanker Vertikalität und dichter Materialität verdichten. Späte Zeichnungen und Gemälde von Bergen, die während Giacomettis Rückkehr nach Val Bregaglia in den 1950er- und 1960er-Jahren entstanden sind, setzen diesen Dialog zwischen dem Motiv des Gesichts und dem der Landschaft fort, wobei die Mittel noch radikaler eingespart werden.
Eine Geschichte zwischen Paris und den Alpen
Der Rundgang durch die Ausstellung zeigt, wie Alberto Giacometti ständig zwischen zwei Polen oszilliert: dem Schweizer Tal seiner Kindheit und dem avantgardistischen Paris. Frühe Werke, die in Stampa verwurzelt sind – Familienporträts und Bergansichten – gehen den kubistischen, „tribalen” und surrealistischen Experimenten der 1920er- und 1930er-Jahre voraus, die seine Verbundenheit mit vertrauten Figuren und alpinen Reliefs nie ganz auslöschen. Seine regelmäßigen Rückkehren in die Schweiz, die durch den Krieg, das fortschreitende Alter seiner Mutter und seine eigenen Gesundheitsprobleme noch verstärkt wurden, nähren eine letzte Schaffensphase, in der der Künstler mit neuer Intensität dieselben Gesichter und dieselben Berge wieder aufgreift.
Die Rolle der Fotografien von Ernst Scheidegger
Die Fotografien von Ernst Scheidegger, die im Dialog mit den Werken präsentiert werden, spielen eine wesentliche Rolle in der Ausstellung. Sie vermitteln einen Eindruck von der Atmosphäre in den Ateliers in Stampa und Paris, zeigen Giacomettis Gesten bei der Arbeit, seine Interaktionen mit Annette und seiner Mutter sowie die Landschaften des Bergells und des Engadins. Indem sie eine visuelle Brücke zwischen der öffentlichen Figur von Montparnasse und dem Sohn der Alpen schlagen, unterstreichen diese Fotografien das zentrale Thema „Heimat” als intimen und kreativen Ankerpunkt. (artprice.com/mc/hfu)
