Beschäftigung in der US-Privatwirtschaft steigt nur leicht

USA

Washington – Die Zahl der Beschäftigten in der US-Privatwirtschaft hat sich im Juli kaum vom Einbruch in der Corona-Krise erholt. Wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitteilte, sei die Zahl der Arbeitsplätze um 167 000 gestiegen. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem deutlich stärkeren Zuwachs um 1,2 Millionen gerechnet. Allerdings wurden die Daten für den Vormonat Juni drastisch nach oben revidiert.

Experte Patrick Boldt von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) erklärten den schwachen Stellenzuwachs im Juli mit der jüngsten Zuspitzung in der Corona-Krise. «Aufgrund der drohenden zweiten Infektionswelle wurden wahrscheinlich zahlreiche Neueinstellungen in die Zukunft verschoben», kommentierte Boldt die Daten.

Furcht vor «zweiter Welle»
Auch Experte Andrew Hunter vom britischen Analysehaus Capital Economics erklärte den schwachen Anstieg mit der Furcht vor einer zweiten Infektionswelle. Seiner Einschätzung nach habe es vor allem im Gastgewebe und in der Freizeitindustrie eine starke Zurückhaltung bei Neueinstellungen gegeben.

Viel stärkerer Anstieg im Juni
Wie der Dienstleister ADP weiter mitteilte, war der Anstieg der Beschäftigung im Juni allerdings viel stärker als bisher bekannt ausgefallen. Der Zuwachs habe demnach 4,3 Millionen betragen und nicht wie zuvor gemeldet nur rund 2,4 Millionen. Damit war die Zahl der Arbeitsplätze sowohl im Juni als auch im Mai stark gestiegen, nachdem es im April einen historischen Einbruch um 19,4 Millionen gegeben hatte.

Die ADP-Daten gelten an den Finanzmärkten als Hinweis für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der am Freitag auf dem Programm steht. Hier wird mit einem Anstieg der Beschäftigung ausserhalb des Agrarsektors um 1,5 Millionen gerechnet. (awp/mc/pg)

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