China will Konjunktur mit Steuersenkungen stützen

Lou Jiwei

Chinas Finanzminister Lou Jiwei.

Peking – Steuersenkungen, Mehrausgaben, lockere Geldpolitik: Mit einem Mix aus Konjunkturhilfen will China das Wachstum im kommenden Jahr stabilisieren. «Die Wirtschaft muss ein gewisses Tempo haben, um strukturelle Reformen umsetzen zu können», erklärte ein Insider am Montag am Rande der jährlichen Wirtschaftskonferenz der Führung in Peking.

Es gehe darum, die Nachfrage anzukurbeln. «Die aktive Steuerpolitik muss wirkungsvoller und die Geldpolitik flexibler werden», zitierte das staatliche Radio unter Berufung auf ein offizielles Dokument der Konferenz.

Den Firmen soll mit Steuererleichterungen unter die Arme gegriffen werden. Zudem wolle die Regierung eine höhere Neuverschuldung in Kauf nehmen, um etwa Infrastrukturprojekte zu finanzieren, betonte der Insider. Die Haushalts- und Geldpolitik bleibe nächstes Jahr weiter konjunkturstimulierend. Auf der Konferenz der kommunistischen Partei werden Grundlinien für die Wirtschafts- und Reformpläne im nächsten Jahr skizziert.

Die Börsen freut’s
Die Aussicht auf eine lockerere Geldpolitik im Reich der Mitte stimmte die Aktienanleger in Frankfurt optimistisch. Der Dax machte seine Freitagsverluste wett und stieg zeitweise um rund 1,5 Prozent. Exportweltmeister.

Nach jahrelangem Boom steuert die Volksrepublik 2015 auf das schwächste Wachstum seit einem Vierteljahrhundert zu. Die Regierung peilt ein Plus von 7 Prozent an – nach 7,3 Prozent im Vorjahr. Ökonomen erwarten für 2016 nur noch ein Plus von 6,5 Prozent.

Regierung und Zentralbank stemmen sich gegen die Abkühlung. Der Staat investiert verstärkt in die Infrastruktur, um die Konjunktur anzuschieben. Die Zentralbank flankiert diese Massnahmen mit Zinssenkungen. (awp/mc/ps)

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