Deutsche Exporte legen zu

Containerhafen Hamburg. (Foto: niemannfrank / AdobeStock)

Wiesbaden – Der deutsche Aussenhandel hat sich im Mai etwas vom kräftigen Dämpfer im Vormonat erholt. Die Ausfuhren deutscher Güter stiegen im Monatsvergleich um 1,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Mittel einen Zuwachs um 0,9 Prozent erwartet. Im April waren die deutschen Ausfuhren noch um 3,4 Prozent gesunken.

Die Einfuhren ausländischer Waren fielen hingegen überraschend. Sie gingen im Mai im Monatsvergleich um 0,5 Prozent zurück. Analysten hatten einen Zuwachs um 0,3 Prozent erwartet. Der deutsche Handelsbilanzüberschuss betrug im Mai laut Bundesamt 20,6 Milliarden Euro.

Insgesamt wurden von Deutschland im Mai Waren im Wert von 113,9 Milliarden Euro exportiert. Davon ging die meisten Produkte in andere EU-Länder. Am stärksten legten mit 10,4 Prozent allerdings die Exporte in Länder ausserhalb der EU im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Bei den Importen zeigte sich ein ähnliches Bild, die meisten Waren kamen aus Ländern der Europäischen Union nach Deutschland.

«Nach einem enttäuschenden Start ins zweite Quartal hat sich die Industrieproduktion und der Handel im Mai etwas erholt», kommentierte Carsten Brzeski von der ING Bank. Die Industrie leide jedoch nach wie vor unter strukturellen Veränderungen und den bestehenden Handelskonflikten.

Kein Aufwärtstrend?
Analyst Ralph Solveen von der Commerzbank bezweifelt, dass die Zahlen einen Aufwärtstrend einläuten. «Denn das Plus bei den Exporten folgt einem Einbruch im Vormonat, ist also eher als Gegenbewegung zu dem sehr schlechten Vormonatswert zu werten», schrieb er. Trotz der positiven Zahlen sei die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal voraussichtlich leicht geschrumpft. Zudem deute sich immer mehr an, dass sie auch im dritten Quartal allenfalls leicht zugelegt habe. (awp/mc/ps)

Statistisches Bundesamt

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