Fusion von UPS und TNT scheitert am Veto der EU-Kommission

UPS

Brüssel – Die milliardenschwere Fusion der Logistikkonzerne United Parcel Service (UPS) und TNT Express ist geplatzt. Die europäischen Wettbewerbshüter haben wie erwartet ihr Veto gegen das Vorhaben eingelegt. Das teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Die Kartellwächter rund um EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia stiessen sich an der zu erwartenden Marktmacht eines fusionierten Konzerns. Von dem Verbot dürfte der Konkurrent Deutsche Post DHL ebenso wie das US-Unternehmen Fedex profitieren.

Die Aktie des vormaligen Übernahmekandidaten TNT Express reagierte kaum auf die Nachrichten, nachdem die Ablehnung durch die EU-Kommission seit Mitte Januar erwartet worden war. Nach dem endgültigen Nein der Behörde lag das Papier am Mittwoch ähnlich wie vor der Entscheidung mit 2,51 Prozent im Minus.

Zu wenig Wettbewerb
Nach Ansicht der EU-Kommission hätte es nach dem Zusammenschluss zu wenig Wettbewerb in Europa gegeben. In 15 EU-Ländern wäre durch die Übernahme die Zahl der grossen Anbieter auf zwei oder drei zusammengeschrumpft – zu wenig, befanden die Kartellwächter. Dies hätte zu Preissteigerungen geführt.

Zugeständnisse reichten nicht aus
Eigentlich wollten die Amerikaner den niederländischen Konkurrenten für 5,2 Milliarden Euro schlucken. Damit wollte UPS auf dem europäischen Expressmarkt zum Platzhirsch DHL aufschliessen. Die Fusionspartner waren zwar auf Brüssel zugegangen und hatten Zugeständnisse gemacht; diese reichten den Wettbewerbshütern aber nicht aus. Gegen das Nein aus Brüssel könnten die Konzerne vor dem Europäischen Gerichtshof klagen. (awp/mc/pg)

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