Globaler Stahl-Verbrauch nimmt weiter zu

Der Anteil der Schwellenländer am weltweiten Stahlverbrauch wäschst kontinuierlich.

London – Der weltweite Stahlverbrauch wird im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs in den kommenden zwei Jahren nach Brancheneinschätzung noch stärker zulegen als zuletzt erwartet. Der Weltstahlverband rechnet nun damit, dass der Absatz in diesem Jahr um 5,9 Prozent auf rund 1,36 Milliarden Tonnen steigt, wie die Organisation am Montag in London mitteilte.

Damit korrigierte sie ihren Ausblick von Oktober 2010 um 0,6 Prozentpunkte nach oben. Im kommenden Jahr rechnet Worldsteel mit einem weiteren Zuwachs von 6,0 Prozent auf den Rekordwert von 1,44 Milliarden Tonnen.

Prognosen mit Unsicherheiten behaftet
Getragen wird das Wachstum weiter von den Schwellenländern. Deren Stahlverbrauch dürfte 2012 um 38 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenniveau von 2007 steigen, in den Industrieländern dagegen dürfte der Absatz immer noch rund 14 Prozent darunter liegen. Damit würden dann 72 Prozent des Stahls weltweit in Schwellenländern abgesetzt werden, vor der Krise waren es 61 Prozent. Die Prognosen beinhalten nach Verbandsangaben aber einige Unsicherheiten, wie etwa die Folgen der Schuldenkrise in Europa. Auch die Auswirkungen der Naturkatastrophe in Japan seien noch nicht abschätzbar.

Weiterhin zweistellige Wachstumsraten in Indien
Bislang war vor allem China der grosse Wachstumstreiber. Allerdings dürfte sich die Zuwachsrate in diesem und im kommenden Jahr auf jeweils rund fünf Prozent abschwächen. Grund dafür sind die Bemühungen der Regierung, die Konjunktur vor dem Überhitzen zu bewahren. Zweistellige Wachstumsraten sieht Worldsteel hingegen in Indien. In den von der Wirtschaftskrise schwer gebeutelten USA dürfte der Stahlabsatz in diesem Jahr um 13 Prozent zulegen, 2012 um weitere 6,9 Prozent. In Europa rechnet der Verband mit Zuwächsen von 4,9 Prozent in diesem und 3,7 Prozent im kommenden Jahr. Die deutsche Wirtschaftsvereinigung Stahl rechnet in diesem Jahr mit einem Produktionszuwachs von 4 Prozent auf 45,5 Millionen Tonnen Rohstahl. (awp/mc/ps)

Weltstahlverband

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