Henkel erzielt Milliardengewinn

Kasper Rorsted

Henkel-CEO Kasper Rorsted.

Düsseldorf – Der weltgrösste Klebstoffhersteller Henkel hat mit dem Konjunkturaufschwung seinen Gewinn nahezu verdoppelt. Der Jahresüberschuss kletterte 2010 nach starken Kostensenkungen um 82 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.

Damit verdiente der Düsseldorfer Dax-Konzern unter dem Strich fast wieder so gut wie vor der schweren Wirtschaftskrise, die Henkel als Industriezulieferer traf. In der Krise fielen tausende Stellen weg. Im laufenden Jahr will Henkel bei steigenden Rohstoffpreisen weiter strikt auf die Kosten achten.

«Hervorragendes Jahr für Henkel»
«2010 war ein hervorragendes Jahr für Henkel», erklärte Konzernchef Kasper Rorsted am Donnerstag zur Bilanzvorlage in Düsseldorf. Der Konzernumsatz nahm um gut elf Prozent auf die Rekordhöhe von gut 15 Milliarden Euro zu. Alle drei Konzernsparten Klebstoffe (Pritt, Pattex), Waschmittel (Persil, Spee) und Kosmetik (Schwarzkopf, Fa) erzielten zudem Rekordergebnisse. Die höchsten Zuwachsraten weist die dominierende Klebstoffsparte aus. Den Aktionären winkt eine deutlich höhere Ausschüttung für 2010: Die Dividende soll auf 0,72 Euro (2009: 0,53 Euro) je Vorzugsaktie steigen. Händler sahen die Zahlen zum vierten Quartal allerdings etwas unter den Erwartungen. Vor allem der Nettogewinn habe die Erwartungen nicht erfüllt. Für die Aktien ging es daher um rund drei Prozent bergab. 

Sparprogramm
Henkel hatte früh ein Sparprogramm gestartet. Die Mitarbeiterzahl ging im Jahresdurchschnitt 2010 um rund 3200 auf weltweit gut 48.100 weiter zurück. Seit dem Vorkrisenjahr 2008 fielen weltweit fast 7400 Arbeitsplätze weg. Dabei spielte auch die Integration des US-Klebstoffherstellers National Starch eine Rolle, den Henkel 2008 für umgerechnet knapp vier Milliarden Euro übernommen hatte. Mit dem Aufschwung stieg 2010 die Nachfrage der Autoindustrie, der Bauunternehmen, von Handwerkern und Verbrauchern wieder deutlich an. Das trieb den Klebstoffumsatz um fast 12 Prozent auf 7,3 Milliarden Euro. Damit steht diese Sparte, die 2008 mit dem grössten Zukauf in der mehr als 130-jährigen Firmengeschichte ausgebaut wurde, für fast 50 Prozent des Konzernumsatzes. Der operative Gewinn des Klebstoffgeschäftes verdreifachte sich 2010 auf 878 Millionen Euro.

Zurückhaltender Ausblick
Mit Blick auf 2011 sagte Rorsted: «Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben weiter herausfordernd, insbesondere durch das intensive Wettbewerbsumfeld und steigende Rohstoffkosten.» Beim Umsatz wird ein Wachstum von 3 bis 5 Prozent angepeilt. Die um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite soll von 12,3 Prozent im abgelaufenen Jahr auf etwa 13 Prozent verbessert werden. (awp/mc/ps)

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