Nike wächst langsamer als Adidas

Mark Parker

Nike-CEO Mark Parker.

Beaverton – Der Vorsprung des weltgrössten Sportartikelherstellers Nike gegenüber adidas schrumpft. Dabei hat Nike in seinem vierten Geschäftsquartal, das im Mai endete, einen guten Lauf hingelegt. Vor allem im Heimatmarkt Nordamerika griffen die Kunden zu. Selbst die sonst so kritischen Börsianer waren mit dem Abschneiden zufrieden. Doch die Deutschen sind derzeit noch rasanter unterwegs.

Der Nike-Umsatz verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn stieg im gleichen Masse auf unterm Strich 594 Millionen Dollar. Nike habe aussergewöhnliche Ergebnisse in ungewöhnlichen Zeiten eingefahren, sagte Konzernchef Mark Parker am Montag in Beaverton (US-Bundesstaat Oregon). Im Vergleich zu Adidas sieht Nike dagegen schon nicht mehr so gut aus: Die Herzogenauracher waren zuletzt um 22 Prozent auf einen Rekordumsatz von 3,3 Milliarden Euro gewachsen. Der Gewinn legte ähnlich stark zu auf unterm Strich 209 Millionen Euro. Allerdings sind die Zahlen nicht ganz vergleichbar: Adidas› Geschäftsquartal lief von Januar bis März.

US-Markt noch fest in Nike-Händen
Adidas will Nike über kurz oder lang vom Thron stossen. Der wichtige nordamerikanische Markt ist jedoch noch fest in der Hand von Nike. Der US-Konzern konnte seinen Umsatz hier um 22 Prozent steigern. Nur in den Schwellenländern inklusive China wuchs Nike noch ein wenig schneller. Achillesferse von Nike ist dagegen das Geschäft in Europa, wo Adidas daheim ist. Im westeuropäischen Markt legte Nike nur um vergleichsweise magere 5 Prozent zu; der Gewinn in der Region schrumpfte sogar.

Nike-Zahlen deutlich über Erwartungen
Nike schnitt aber insgesamt deutlich besser ab als Analysten erwartet hatten. Auch die mit 10,3 Milliarden Dollar um 15 Prozent höheren Bestellungen des Handels für Juni bis November überzeugten. Nachbörslich stieg die Aktie um rund 4 Prozent. Adidas hatte sich vor Jahren mit dem Zukauf von Reebok im amerikanischen Markt gestärkt. Umgekehrt übernahm Nike den schwächelnden britischen Sportartikelhersteller Umbro und sicherte sich damit ein Standbein im wichtigen europäischen Fussballgeschäft. (awp/mc/ps)

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