Philips-Spartenverkauf wackelt – Starkes operatives Geschäft

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Philips-Konzernchef Frans van Houten. (Foto: Philips)

Philips-Konzernchef Frans van Houten. (Foto: Philips)

Amsterdam – Der Elektronikkonzern Philips kommt mitten in der Aufspaltung operativ weiter gut voran. Im dritten Quartal profitierte das in einigen Bereichen mit Siemens konkurrierende Unternehmen wie schon zuletzt von besser laufenden Geschäften in der grössten Sparte mit Medizintechnik. Probleme gibt es dagegen beim geplanten Verkauf des Geschäfts mit LED- und Autolicht-Bauteilen an einen chinesischen Investor. An der Börse sorgte das für Unsicherheit.

Die Transaktion, die eigentlich schon über die Bühne gegangen sein sollte, stosse überraschend auf Bedenken einer US-Aufsichtsbehörde, teilte Philips am Montag in Amsterdam mit. Philips und der Käufer GO Scale Capital würden jetzt alles tun, um die Zweifel der US-Behörde zur Aufsicht ausländischer Investitionen (CFIUS) auszuräumen. Es sei jedoch noch nicht klar, ob das gelingt.

Philips hatte Ende März angekündigt, 80,1 Prozent an Lumileds an ein Konsortium um den chinesischen Finanzinvestor GO Scale Capital verkaufen und den Rest behalten zu wollen. Die Sparte wurde bei der Transaktion insgesamt mit 3,3 Milliarden Dollar bewertet. Von dem Verkauf der Mehrheit verspricht sich der Konzern einen Bruttoerlös von rund 2,8 Milliarden Dollar.

Aktie unter Druck
Die im EuroStoxx 50 notierte Aktie verlor in den ersten Handelsminuten nach dem Höhenflug der vergangenen Wochen rund drei Prozent an Wert. Daran konnte auch das gute Zahlenwerk zum dritten Quartal nichts ändern. Dieses wurde von den Analysten in ihren ersten Einschätzungen grösstenteils gelobt. Philips habe besser als erwartet abgeschnitten, hiess es zum Beispiel in einer Studie der Societe Generale.

Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (Ebita) sei um ein Fünftel auf 570 Millionen Euro geklettert. Neben dem Umsatzplus trieben vor allem Kostensenkungen das Ergebnis. Der Erlös legte um 12 Prozent auf 5,84 Milliarden Euro zu – wobei ein Grossteil auf den schwachen Euro zurückzuführen war. Ohne die Effekte aus Währungsumrechnungen und Zukäufen wäre der Umsatz um zwei Prozent gestiegen.

Das vor mehr als 120 Jahren gegründete Unternehmen steckt derzeit in einer tiefen Zäsur. Konzernchef Frans van Houten will sich vom kompletten Lichtgeschäft trennen und Philips damit noch stärker auf die Medizintechnik ausrichten. Abgesehen von dem jetzt wieder wackelnden Verkauf des Geschäfts mit Bauteilen für LED-Lampen und Autolicht verlaufe die Abspaltung der Lichtbereiche nach Plan. (awp/mc/upd/ps)

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