Thomas Cook leidet unter Nordafrika-Unruhen

Manny Fontenla-Novoa

Thomas Cook-CEO Manny Fontenla-Novoa.

Peterborough – Europas zweitgrösstem Reiseveranstalter Thomas Cook machen die Unruhen in Nordafrika und dem Nahen Osten weiter schwer zu schaffen. Die Belastungen fielen deutlich höher aus als zuvor geschätzt, teilte das Unternehmen, das in Deutschland vor allem mit der Marke Neckermann Reisen und der Fluglinie Condor präsent ist, am Dienstag im britischen Peterborough mit.

Im gesamten Geschäftsjahr bis Ende September dürfte der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn von 362 Millionen auf 320 Millionen britische Pfund (362 Mio Euro) zurückgehen. Für das dritte Geschäftsquartal bis Ende Juni rechnet Thomas Cook nur noch mit einem bereinigten operativen Gewinn von 20 Millionen britischen Pfund, ein Fünftel weniger als ein Jahr zuvor. Sonderbelastungen etwa für Umstrukturierungen im Unternehmen sind da bereits herausgerechnet. In den ersten neun Monaten würde Thomas Cook damit beim bereinigten operativen Ergebnis voraussichtlich um 40 Millionen Pfund schwächer abschneiden als ein Jahr zuvor. Reiseveranstalter fahren den Grossteil ihrer Gewinne in der Hauptreisezeit im Sommer ein.

Absatzprobleme in Frankreich und Grossbritannien
Zu kämpfen hat Thomas Cook den Angaben zufolge vor allem auf seinen Absatzmärkten Frankreich und Grossbritannien. Die Franzosen wollen sich für die dort sonst beliebten Reisen nach Ägypten, Tunesien und Marokko noch immer nicht richtig begeistern. In Grossbritannien bremst die schwierige wirtschaftliche Lage den Absatz. In Zentraleuropa einschliesslich Deutschland zeigt die Entwicklung hingegen nach oben. Trotz eines um sieben Prozent reduzierten Flug- und Bettenangebots legten die Reisebuchungen im Vergleich zum Sommer 2010 um zwei Prozent zu. Die verkauften Reisen wurden dabei im Schnitt um drei Prozent teurer. (awp/mc/ss)

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