US-Firmenchefs sahnen 2010 ab

Philippe Dauman

Satte 84,3 Millionen Dollar Jahresgehalt: Viacom-CEO Philippe Dauman.

New York – Die Bosse der grossen US-Konzerne haben im vergangenen Jahr prächtig verdient. Nach einer Erhebung des «Wall Street Journal» vom Montag stieg der Verdienst im Vergleich zum Krisenjahr 2009 um 11 Prozent auf im Schnitt 9,3 Millionen Dollar. Darin eingerechnet sind das Festgehalt und alle Boni.

Erstaunlicherweise waren es aber nicht die Bankchefs, die am meisten absahnten. Mit einem Jahresgehalt von 84,3 Millionen Dollar stellte stattdessen der Boss des Unterhaltungskonzerns Viacom (MTV, Paramount, Nickelodeon), Philippe Dauman, alle anderen in den Schatten. Auf Rang zwei landete der Lenker der Softwarefirma Oracle, Larry Ellison, mit 68,6 Millionen Dollar. Rang drei bekleidete mit 53,9 Millionen Dollar abermals ein Fernsehmann: Leslie Moonves von CBS.

Gut bezahlte Medienbosse
Überhaupt landeten die Medienbosse ganz oben in der Rangliste, dabei hat die Branche gerade erst eine schwere Krise hinter sich. Weitere Grossverdiener waren Ford-Chef Alan Mulally (25,8 Millionen Dollar), IBM-Chef Samuel Palmisanon (24,1 Millionen Dollar) oder der Chef des weltgrössten Ölkonzerns ExxonMobil, Rex Tillerson, mit 21,0 Millionen Dollar. Der bestverdienende Deutsche war der ehemalige Siemens-Lenker und heutige Chef des Aluminium-Herstellers Alcoa, Klaus Kleinfeld, mit 12,1 Millionen Dollar.

BlackRock-CEO Fink erhält 23,7 Mio Dollar
Von den Wall-Street-Chefs verdiente Laurence Fink von der Beteiligungsgesellschaft BlackRock mit 23,7 Millionen Dollar am meisten, dicht gefolgt vom Chef der führenden US-Grossbank JPMorgan Chase, Jamie Dimon, mit 23,0 Millionen Dollar. Goldman-Sachs-Chef Lloyd Blankfein landete mit 16,7 Millionen Dollar eher im oberen Mittelfeld. Eines der Schlusslichter war Apple-Chef Steve Jobs, der sich seit Jahren mit 1 Dollar Jahresgehalt begnügt. Auch Amazon-Chef Jeff Bezos, der zwischenzeitlich abgelöste Google-Chef Eric Schmidt oder Berkshire-Hathaway-Chef Warren Buffett genehmigten sich nur vergleichsweise kleine Summen. Sie halten allerdings auch riesige Aktienpakete an ihren Firmen und haben es eigentlich gar nicht nötig, überhaupt zu arbeiten.

350 US-Unternehmen erfasst
In die Rangliste eingeflossen sind die 350 grössten US-Unternehmen, die bis zum 30. April ihre Jahresberichte veröffentlicht haben. Die Auswertung hat die Beratungsgesellschaft Hay Group im Auftrag des «Wall Street Journal» durchgeführt. (awp/mc/upd/ps)

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