US-Ölmultis ExxonMobil und Chevron trotzen Preisverfall

Rex Tillerson

Rex Tillerson, ehemaliger US-Aussenminister.

Rex Tillerson, CEO und VRP ExxonMobil

Irving – Die grossen US-Ölkonzerne verdienen weiter prächtig. Die befürchtete Gewinndelle wegen des massiven Rückgangs der Rohölpreise blieb im dritten Quartal aus – ExxonMobil und Chevron konnten dank eines guten Raffineriegeschäfts ihre Profite ausbauen, wie aus den am Freitag veröffentlichten Finanzberichten der Unternehmen hervorgeht.

Branchenführer ExxonMobil nahm von Juli bis Ende September 8,0 Milliarden Dollar (6,4 Mrd Euro) ein. Der Öl- und Gasriese machte drei Prozent mehr Gewinn als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Konzern, dem in Deutschland die Esso-Tankstellen gehören, profitierte von Zuwächsen im Raffinerie- und Chemiegeschäft. Zudem gelang es, die Kosten zu senken.

Rohölpreise um fast einen Viertel gefallen
Der Umsatz sank hingegen um 4,3 Prozent im Jahresvergleich auf 107,5 Milliarden Dollar. Das war allerdings immer noch deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Die Preise für Rohöl waren in den vergangenen vier Monaten um fast ein Viertel gefallen. Viele Anleger hatten mit einer stärkeren Belastung für ExxonMobil gerechnet.

Ausserdem hatte der Konzern einen schweren Rückschlag bei einem Förderprojekt in der Arktis zu verkraften. Wegen der Sanktionen der USA gegen Russland musste die Partnerschaft mit dem russischen Ölförderer Rosneft auf Eis gelegt werden. ExxonMobil will sich jetzt nach neuen Fördermöglichkeiten umschauen.

Chevron verdient 13 % mehr als im 3. Quartal des Vorjahres
Auch Chevron, die Nummer zwei im US-Markt, hat den Gewinn überraschend deutlich gesteigert. Zwischen Juli und Ende September verdiente das Unternehmen unter dem Strich 5,6 Milliarden Dollar (4,5 Mrd Euro) und damit fast 13 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Während die Förderung von Öl und Gas etwas weniger abwarf, erwirtschafteten das Raffineriegeschäft und die Tankstellen deutlich mehr.

Der kleinere US-Konkurrent ConocoPhillips steigerte seinen Profit dank neuer Förderprojekte und der Trennung von Unternehmensteilen im dritten Quartal um knapp neun Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar (2,1 Mrd Euro), wie der Konzern am Vortag mitteilte. Der britisch-niederländische Konzern Shell folgte ebenfalls dem Branchentrend – der Gewinn kletterte nach Zahlen vom Donnerstag um fast ein Drittel auf 5,8 Milliarden Dollar (4,6 Mrd Euro). (awp/mc/pg)

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