Berlin – Die in Genf ansässige Reederei MSC hat einen Milliarden-Auftrag an die teilverstaatlichte niedersächsische Meyer Werft vergeben. Beide Unternehmen hätten soeben ihre Unterschrift unter einen entsprechenden Vertrag gesetzt, «der die Zukunft der Meyer Werft sichert», sagte die deutsche Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) am Montag.
Es geht laut Ministerium um vier bis sechs Schiffe mit einem Auftragswert von zehn Milliarden Euro. «Dieser Auftrag sichert die Auslastung der Werft bis weit ins nächste Jahrzehnt, bis einschliesslich 2036», sagte Reiche weiter. «Es ist ein Zeichen für die Anerkennung von höchster Ingenieurskunst. Ein Bekenntnis zum maritimen Standort Deutschland.»
Der deutsche Bund und das Land Niedersachsen halten seit 2024 mehr als 80 Prozent der Anteile an dem Traditionsunternehmen. Die Meyer Werft mit Sitz in Papenburg war wegen hoher Energie- und Rohstoffpreise in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Ein Problem ist, dass die Werft einen grossen Teil des Kaufpreises von Schiffen erst bei der Auslieferung erhält. Preissteigerungen kann sie daher nicht sofort an ihre Kunden weiterreichen.
Die Gewerkschaft IG Metall begrüsste den Grossauftrag von MSC als «ein klares Signal, dass die Werft auf dem richtigen Weg ist». Nun müsse die Beschäftigungssicherung für mindestens 3100 Beschäftigte in Papenburg umgesetzt werden. «Wir verfolgen das klare Ziel der Reprivatisierung der Meyer Werft, legen aber gleichzeitig grossen Wert auf eine nachhaltige Umsetzung», führte Reiche aus. (awp/mc/pg)
