WEF 2023: Ukraine sucht Unterstützung der Schweiz für Friedensformel

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Olena Selenska am WEF 2023. (Foto: WEF/Flickr)

Davos – Die ukrainische First Lady Olena Selenska ist mit einem Brief ihres Mannes ans WEF in Davos gereist, der zur Unterstützung für eine Friedensformel aufruft. Diesen Brief werde die Schweiz «über die diplomatischen Kanäle» erhalten, sagte Bundesrat Ignazio Cassis.

Das habe Selenska angekündigt, sagte Cassis am Dienstag vor den Medien in Davos nach einem bilateralen Gespräch mit der ukrainischen First Lady. Zuvor hatte Selenska in ihrer Rede vor den WEF-Teilnehmenden erklärt, sie habe das Schreiben mitgenommen, um es insbesondere an China weiterzuleiten.

Im Gespräch von Selenska und Cassis ging es ausschliesslich um die Unterstützung der Schweiz in der humanitären Hilfe. Die ukrainische First Lady habe vor allem auch um Hilfe gebeten für ihre Stiftung, die sich mit Waisenkindern beschäftige, so der Aussenminister.

«Ich konnte Olena Selenska die weitere Intensivierung unserer Zusammenarbeit versprechen», sagte Cassis. Wie genau diese aussehen werde, müsse man noch aushandeln. Man werde die maximal mögliche Hilfe anbieten. Das Hilfspaket der Schweiz werde höchstwahrscheinlich in der ersten Jahreshälfte bereit sein. Man sei daran, dieses vorzubereiten.

Keine politischen Gespräche
Nicht gesprochen wurde laut Cassis über mögliche Waffenlieferungen der Schweiz an die Ukraine. Selenska sei nicht als Politikerin hier, sondern als First Lady, sagte er. Zudem habe die Schweiz solche Lieferungen schon längst mit Verweis auf die Neutralität abgelehnt.

Am Mittwoch wird Cassis im Rahmen des WEF an einer Zeremonie teilnehmen, wo symbolisch von der Konferenz zum ukrainischen Wiederaufbau von Lugano nach London übergegangen werden soll. An der Lugano-Konferenz letzten Juli wurden die «erste Etappe» und die sieben Grundsätze zum Wiederaufbau der kriegszerstörten Ukraine festgelegt. Die Ausgaben zur Unterstützung des Wiederaufbaus werden zu politischen Diskussionen führen, kündigte Cassis an.

Wie schon am letztjährigen WEF wird Präsident Selenskyi eine Videoansprache halten. Er wird sich am Mittwoch an die WEF-Teilnehmenden richten. Letztes Jahr forderte er bei der Eröffnung die internationale Staatengemeinschaft zu «maximalen» Sanktionen gegen Russland auf. Damals dominierte der seit Februar 2022 wütende russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die gesamte Veranstaltung. (awp/mc/pg)

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