BT Group mit herbem Gewinneinbruch wegen italienischem Bilanzskandal

Gavin Patterson

Gavin Patterson, CEO BT Group. (Bild: BT Group)

London – Der britische Telekomkonzern BT Group hat wegen des Bilanzskandals seiner italienischen Tochter im dritten Geschäftsquartal einen herben Gewinneinbruch erlitten. Vor allem wegen Abschreibungen und Rückstellungen infolge aufgedeckter Fehlbuchungen in dem Land sackte der Überschuss mit 374 Millionen Pfund (440 Mio Euro) im Jahresvergleich auf weniger als die Hälfte ab, wie das Unternehmen am Freitag in London mitteilte. Bereits am Dienstag hatte BT, an der die Deutsche Telekom als grösster Aktionär 12 Prozent hält, wegen einer Ausweitung des Skandals in Italien eine Gewinnwarnung rausgeben müssen. Nach derzeitigem Stand muss BT wegen der künstlich aufgeblähten Bilanzen insgesamt rund 530 Millionen Pfund abschreiben. Die Aktie hatte darauf an einem Tag fast ein Fünftel an Wert verloren.

Der Umsatz kletterte von Oktober bis Dezember dank der Übernahme des britischen Mobilfunkprimus Everything Everywhere (EE) nominell um knapp ein Drittel auf 6,13 Milliarden Pfund. EE war zuvor ein Joint Venture von Deutscher Telekom und der französischen Orange – mit dem Verkauf kam die Telekom an ihr grosses BT-Aktienpaket. Ohne den Zukauf und um Sondererlöse bereinigt wäre der BT-Umsatz – zum grossen Teil wegen des Italien-Geschäfts – um 1,5 Prozent gesunken. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte insgesamt um 18 Prozent auf 1,87 Milliarden Pfund – ohne EE wäre es um 8 Prozent gesunken. (awp/mc/ps)

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