Cicor rutscht wieder in die roten Zahlen

Cicor

Cicor Technologies ist in der Fertigung von hochkomplexen Leiterplatten und Schichtschaltungen tätig.

Boudry – Die Elektronik-Gruppe Cicor ist im Geschäftsjahr 2011 wieder in die Verlustzone gerutscht. Neben Währungsverlusten und den Naturkatastrophen in Asien hätten insbesondere Restrukturierungskosten in Höhe von 4,7 Mio CHF das Ergebnis belastet. In das laufende Geschäftsjahr 2012 sei Cicor mit einer soliden Grundauslastung gestartet.

Der Umsatz sank um 2,3% auf 178,7 Mio CHF, während in lokalen Währungen ein Umsatzplus von 4,8% resultierte, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilt. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT beträgt aufgrund der Bildung von Restrukturierungsrückstellungen minus 2,3 Mio CHF nach einem Plus von 3,9 Mio im Vorjahr. Unter dem Strich resultierte ein Verlust von 2,4 Mio CHF nach einem Gewinn von 0,1 Mio in 2010. Das ausgewiesene Ergebnis entspreche nicht der effektiven operativen Leistung der Gruppe, so die Mitteilung. Vielmehr seien im Berichtsjahr wichtige Fortschritte in der Umsetzung der Wachstumsstrategie erreicht worden. Ein neuer Kreditvertrag über 45 Mio CHF wurde Ende Februar 2012 mit einer neuen Laufzeit von drei Jahren unterzeichnet. Dieser biete genügend Flexibilität für die Wachstumsfinanzierung, heisst es.

Restrukturierungskosten in PCB-Division angefallen
Im Bereich der hochkomplexen Leiterplatten, in der sogenannten PCB-Division, konnten die Nettoerlöse mit 36,3 Mio CHF in etwa auf Vorjahresniveau gehalten werden. Der EBIT wurde durch die Restrukturierungskosten in Höhe von 4,7 Mio CHF im Zusammenhang mit der Schliessung des Standorts Unterägeri belastet. Der operative Gewinn der Division sank in der Folge auf -5,1 Mio CHF nach -0,5 Mio im Jahr davor. Darüber hinaus sei das Geschäftsjahr von den Naturkatastrophen in Asien geprägt gewesen. Zudem hätten sich im zweiten Halbjahr die Märkte für die hochkomplexen Leiterplatten deutlich rückläufig entwickelt.

Investitionsstopp im Kernenergiesektor
Im Bereich der Mikroelektronikfertigung, der ME Division, wurde ein Nettoerlös von 28,7 Mio CHF erwirtschaftet (-5,3%). Der EBIT sank auf -32’000 CHF nach 2,6 Mio CHF im Vorjahr. Zwar hätten vor allem die Bereiche Mikromontage und Dickschichttechnologie ein kräftiges Wachstum verzeichnet. Doch die Produktionsstandorte in Iitten und im deutschen Ulm litten unter dem Investitionsstopp im Kernenergiesektor und dem daraus resultierenden Wegfall oder der Verzögerung von Aufträgen der öffentlichen Hand. Der von der ES-Division erwirtschafte Nettoerlös von 94,9 Mio CHF liegt leicht über dem Vorjahresniveau. «Erfreulich» habe sich der EBIT mit einem Plus von 4,3% auf 4,0 Mio CHF entwickelt. Im zweiten Halbjahr sei es gelungen, den hohen währungsbedingten Preisdruck dank den beiden Produktionsstandorten in Bronschhofen und dem rumänischen Arad etwas abzuschwächen.

Währungseinflüsse drücken auf Asien-Erträge
Die Asia-Division erzielte einen um knapp 14% tieferen Nettoerlös von 19,9 Mio CHF, der sich alleine auf Währungseinflüsse zurückführen lässt. Zusätzlich hätten eine gedrückte Konsumentenstimmung und die geschwächte lokale Wirtschaft im Nachgang der Naturkatastrophen in Japan und Thailand einen Einfluss gehabt. Der EBIT verminderte sich auf 1,1 Mio CHF nach 1,9 Mio im Vorjahr.

Solide Grundauslastung für 2012
Im Ausblick auf das Jahr 2012 heisst es im Geschäftsbericht, der hohe Auftragsbestand sichere der Gruppe eine solide Grundauslastung. Die 3D-MID-Produktion sei erfolgreich angelaufen und eröffne vielversprechendes Wachstumspotenzial. Cicor strebe insbesondere die Duplizierung ihrer Divisionen in Asien an, um im Bereich von höhervolumigen Projekten wachsen zu können. Die Eröffnung der eigenen Verkaufsgesellschaft in den USA ermögliche zudem die direkte Bearbeitung der Kunden im wichtigen Schlüsselmarkt Amerika.

Cicor Namen notieren kurz vor 10 Uhr 0,8% höher. Analysten zufolge wurden die Gewinnschätzungen leicht übertroffen. Der hohe Auftragsbestand sei für das heutige Umfeld «erstaunlich», heisst es.  (awp/mc/upd/ps)

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