Die Kraft der Wolke: schneller sicher forschen

Cloud-Computing

Zollikofen – Der Aufbau einer Wissenschafts-Cloud in Europa ist jetzt beschlossene Sache. An dem Grossprojekt mit Namen «Helix Nebula – the Science Cloud» sind neben T-Systems weitere 14 Unternehmen und drei Grossforschungseinrichtungen beteiligt. Mit dieser Initiative wollen die Forschungsinstitute Auswertungen von Experimenten beschleunigen, wie beispielsweise bei der Suche nach dem Higgs-Teilchen, der Erforschung genetischer Erbinformation und der Überwachung von Naturkatastrophen.

Für diese Forschungen sind oft kurzfristig enorme Kapazitäten an Rechenkraft notwendig. Aus wirtschaftlichen Gründen können aber viele Institute einen solchen Service für Spitzenlast in den eigenen Rechenzentren nicht selbst aufbauen und betreiben. Mit «Helix Nebula – the Science Cloud» soll nun eine Art europäisches Grid-Modell für Cloud Computing in Zukunft sicherstellen, dass der Wissenschaft in Europa jederzeit genügend Rechenkraft zur Verfügung steht.

Strenge Sicherheitsrichtlinien
T-Systems bringt hierfür ihre deutschen Cloud-Rechenzentren ein, auch um die von den wissenschaftlichen Instituten geforderten hohen Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Da die Forscher in vielen Projekten noch unveröffentlichte bzw. datenschutzrechtlich sensible Daten verarbeiten, gelten für sie strenge Sicherheitsrichtlinien. Zudem entstehen aus wissenschaftlicher Arbeit geistiges Eigentum und Patente, die später von grosser wirtschaftlicher Bedeutung sein können. Daher müssen sie die Daten und das Know-how auch gegen Wirtschaftskriminalität schützen.

Virtualisierungs- und Prozesskompetenz
Über die reinen Infrastrukturleistungen hinaus stellt die Telekom-Grosskundensparte auch Virtualisierungs- und Prozesskompetenz bereit. Dies ist notwendig, da Forscher sehr oft selbst geschriebene oder sehr spezielle Software nutzen. Diese müssen die Entwickler von T-Systems zunächst Cloud-fähig machen. Als langjähriger Dienstleister für Grossforschungseinrichtungen wie dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt oder der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit ist der IT-Dienstleister mit Fragestellungen rund um wissenschaftliche IT- und TK-Landschaften vertraut.

CERN nutzt Rechenkapazitäten aus der Cloud
Die neue Wissenschafts-Cloud wird zunächst mit Pilotprojekten an drei  Forschungseinrichtungen getestet. Die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN) wird in der Schweiz Rechenkapazitäten aus der Cloud nutzen, um Daten aus dem ATLAS-Experiment auszuwerten. Die Forscher suchen in diesem Projekt nach dem Higgs-Teilchen, dem bisher experimentell noch nicht nachgewiesenen Elementarteilchen. Dafür nutzen sie den ringförmigen, mehr als 26 Kilometer langen Teilchenbeschleuniger. Bisher hat das weltgrösste Forschungszentrum auf dem Gebiet der Teilchenphysik dafür ausschliesslich öffentliche Rechenzentren genutzt.

Vollständigeres Bild der Evolution und der Erbgut-Vielfalt
Das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) entwickelt ein Portal zur Cloud-gestützten Analyse der Erbinformation höherer Organismen wie etwa dem des Menschen. Dies wird ein vollständigeres Bild der Evolution und der Erbgut-Vielfalt auf der Erde entwerfen. Die Ergebnisse nutzen darüber hinaus der angewandten Forschung etwa in der Entwicklung von Krebstherapien oder für die Entwicklung neuer Medikamente. Die bei der Genomanalyse anfallenden Datenmengen sind gewaltig und ihre Verarbeitung benötigt oftmals viele Monate. Die hierzu erforderliche enorme Rechenleistung und Expertise stellt viele Forschungslaboratorien bisher vor eine ernsthafte Herausforderung. T Systems wird die spezielle Analyse-Software der EMBL-Wissenschaftler in einem eigenen Cloud-Rechenzentrum installieren. So lassen sich zukünftig mit Hilfe der Cloud Genom-Analysen innerhalb kürzester Zeit und «on-demand» berechnen. Ziel ist es, diesen Service später Krankenhäusern zur Verfügung zu stellen, deren Ärzte Therapien dann kurzfristig auf Basis von Genom-Analysen zuschneiden können.

Erdbeben oder Tsunamis besser verstehen
Im dritten Pilotprojekt arbeitet die Europäische Weltraumbehörde (ESA) mit dem National Research Council in Italien, dem Centre National d’Etudes Spatiales in Frankreich und dem Institut für Fernerkundung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt an der Erstellung einer Cloud-Infrastruktur, die es Wissenschaftlern aus der ganzen Welt ermöglichen soll, das Phänomen von Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüchen besser zu verstehen. (Deutsche Telekom/mc)

Über die Deutsche Telekom
Die Deutsche Telekom ist mit über 129 Millionen Mobilfunkkunden sowie 34 Millionen Festnetz- und fast 17 Millionen Breitbandanschlüssen eines der führenden integrierten Telekommunikationsunternehmen weltweit (Stand 31. Dezember 2011). Der Konzern bietet Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Festnetz, Mobilfunk, Internet und IPTV für Privatkunden sowie ICT-Lösungen für Gross- und Geschäftskunden. Die Deutsche Telekom ist in rund 50 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit über 235.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte der Konzern einen Umsatz von 58,7 Milliarden Euro, davon wurde mehr als die Hälfte ausserhalb Deutschlands erwirtschaftet (Stand 31. Dezember 2011).

Über T-Systems
Mit einer weltumspannenden Infrastruktur aus Rechenzentren und Netzen betreibt T-Systems die Informations- und Kommunikationstechnik (engl. kurz ICT) für multinationale Konzerne und öffentliche Institutionen. Auf dieser Basis bietet die Grosskundensparte der Deutschen Telekom integrierte Lösungen für die vernetzte Zukunft von Wirtschaft und Gesellschaft. Rund 48.200 Mitarbeiter verknüpfen bei T Systems Branchenkompetenz mit ICT-Innovationen, um Kunden in aller Welt spürbaren Mehrwert für ihr Kerngeschäft zu schaffen. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte die Grosskundensparte einen Umsatz von rund 9,2 Milliarden Euro.

In der Schweiz zählt T-Systems rund 650 Mitarbeitende und ist neben dem Hauptsitz in Zollikofen schweizweit an verschiedenen Standorten vertreten. Seit März 2011 ist das Schweizer SAP Systemhaus Data Migration Consulting AG ein Tochterunternehmen der T-Systems Schweiz AG.

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