Salt mit leicht weniger Umsatz und Betriebsgewinn im 2018

Pascal Grieder

Salt-CEO Pascal Grieder. (Foto: Salt)

Renens – Salt hat im vergangenen Jahr zwar erneut einen leichten Knick bei Umsatz und Betriebsgewinn erlitten, an der Kundenfront aber Fortschritte gemacht. Die Fusion der Konkurrenten Sunrise und UPC bereitet Salt-Chef Pascal Grieder keine schlaflosen Nächte.

«Wir sind sehr zuversichtlich in Bezug auf unsere Stellung im Schweizer Markt», sagte der neue Salt-Chef am Mittwoch vor den Medien in Renens VD. Salt habe die beste Festnetzinfrastruktur, die zufriedensten Kunden und die besten Preise.

Daran ändere auch die Übernahme von UPC durch Sunrise für 6,3 Milliarden Franken nichts, durch die Sunrise Zugang zum Kabelnetz bekomme. Salt setze einen Akzent auf die Akquisition von Nicht-Mobilfunkkunden, indem man massiv in das Glasfasernetz investiere. Der bisherige reine Mobilfunker war im vergangenen März mit Kampfpreisen ins TV- und Internetgeschäft eingestiegen.

Dabei benutzt das Unternehmen die Glasfaserleitungen von Stromversorgern. Das TV- und Internetgeschäft habe sich gut entwickelt. «Wir sind zufrieden», sagte Grieder, ohne Zahlen zu nennen. Zu den Auswirkungen der Elefantenhochzeit von Sunrise und UPC auf die Preise in der Schweiz wollte sich der Salt-Chef nicht konkret äussern.

Weniger Umsatz und EBITDA
2018 hat Salt etwas weniger umgesetzt und operativ verdient. Der Umsatz sank um 2,1 Prozent auf 1,03 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) fiel um 0,8 Prozent auf 468,3 Millionen.

Grund dafür ist zum einen die deutliche Senkung der Durchleitungsgebühren im Handynetz, die im Fachjargon Mobilfunkterminierungsgebühren genannt werden. Ohne diese Senkung, welche die Swisscom, Sunrise und Salt vereinbart haben, hätte der Umsatz zugenommen.

Zum anderen sei der durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde geschrumpft, schrieb Salt im Geschäftsbericht. Einen Teil des Rückgangs habe das neue TV- und Internetgeschäft wettgemacht.

Beim Betriebsgewinn spielten noch Pensionsverpflichtungen eine Rolle, die im Vorjahr das Ergebnis nach oben getrieben hatten. Ohne diese wäre der EBITDA um 1,6 Prozent gestiegen, erklärte Salt.

Reingewinn verdoppelt
Unter dem Strich verdoppelte sich der Reingewinn beinahe auf 72,2 Millionen Franken. Dies ist massiv gesunkenen Abschreibungen und Amortisationen sowie viel tieferen Finanzkosten zu verdanken. Allerdings war im Vorjahr der Gewinn um fast zwei Drittel abgestürzt.

Bei der Geschäftsgrundlage konnte sich Salt stabilisieren. Zwar nahm die Zahl der Prepaidkunden nach dem vorübergehenden Anstieg im Vorjahr wieder ab. Ihre Zahl schrumpfte um gut 5 Prozent auf 647’000.

Dagegen legte Salt bei den lukrativen Abokunden weiter um 1 Prozent auf 1,236 Millionen zu. Zudem hat die Wechselrate von Abokunden markant abgenommen. Diese sei auf den tiefstem Niveau seit 2013, gab das Unternehmen bekannt.

Überdies hat die Telekomanbieterin 15 neue Läden eröffnet, während 2 geschlossen wurden. Insgesamt hat Salt damit aktuell 100 Shops in der ganzen Schweiz. Bis Ende Jahr sollen noch drei weitere hinzukommen.

Verlust von UPC und Coop Mobile
Rückschläge hat Salt indes bei den Geschäftskunden erlitten. Coop Mobile hat im Januar 2019 auf das Mobilfunknetz der Swisscom gewechselt. Damit hat der drittgrösste Mobilfunkanbieter einen weiteren Grosskunden an den «blauen Riesen» verloren, nachdem bereits der Kabelnetzbetreiber UPC abgesprungen war.

Allerdings gibt es einen gewichtigen Unterschied zwischen dem Wechsel von Coop Mobile und UPC zur Swisscom: Bei UPC mussten die Kunden nichts unternehmen und wurden automatisch umgestellt. Telekomexperten bezweifeln allerdings, dass viele Coop-Mobile-Kunden den Wechsel mitmachen. Auch Salt-Chef Pascal Grieder rechnet gemäss früheren Aussagen nicht mit einer Abwanderungswelle.

Im laufenden Jahr geht der Preiskampf im Mobilfunk weiter, insbesondere bei der Benutzung des Handys im Ausland (Roaming). Hier haben die Swisscom, Sunrise und Salt in der jüngsten Zeit eine Reihe von neuen Abos lanciert.

Im Fokus steht 2019 allerdings die Einführung der neuen Mobilfunkgeneration 5G. Alle drei Mobilfunker haben die dafür nötigen Frequenzen im Februar für rund 380 Millionen Franken ersteigert. Am meisten bezahlt die Swisscom mit 195,6 Millionen Franken, während Salt 94,5 Millionen auf den Tisch legt. Sunrise macht 89,2 Millionen Franken locker.

Sunrise will 5G bis Ende März in 150 Städte und Orte bringen. Die Swisscom will bis Ende Jahr 60 Städte und Gemeinden punktuell mit 5G versorgen. Salt plant gemäss früheren Angaben, die 5G-Technologie im dritten Quartal einzuführen. (awp/mc/ps)

Salt

Firmeninformationen bei monetas

Exit mobile version