Bei Sunrise drücken Umsatzrückgang und Marketingkosten auf Gewinn

Sunrise

(Bild: Swiss Ski)

Zürich – Nach der kräftigen Steigerung im Vorjahr hat Sunrise im ersten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der schrumpfende Umsatz und höhere Marketingkosten drückten aufs Ergebnis.

So tauchte der segmentsbereinigte Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) im Startquartal um 9,2 Prozent auf 243,3 Millionen Franken, wie der zweitgrösste Schweizer Telekomanbieter am Mittwoch in einem Communiqué bekannt gab. Damit habe sich der Rückgang im Vergleich zum Vorquartal leicht beschleunigt, sagte Konzernchef André Krause im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP.

Das liege zum Teil am Umsatzschwund um 1,7 Prozent auf 747,1 Millionen Franken. Zudem habe Sunrise in den ersten drei Monaten mehr Geld ins Marketing gesteckt, insbesondere in eine Werbekampagne für die Billigmarke Yallo. Das werde sich aber im Jahresverlauf ausnivellieren, sagte Krause.

Sponsoring weniger als 1 Prozent vom Umsatz
Zudem seien im Startquartal höhere Kosten für Hardware, Programmierung, Netzunterhalt und Logistik angefallen. Daneben schlugen in einem kleineren Ausmass die Ausgaben für das Sponsoring von Swiss-Ski und für das Eventangebot Starzone zu Buche.

Für die Skirennen stellte Sunrise laut eigenen Angaben die gesamte ICT-Unterstützung mit einer 100-prozentigen Netzabdeckung bereit. So wurden Glasfasern mit einer Gesamtlänge von 339 Kilometern gelegt. Diese würden die Weltcup-Standorte mit Internet versorgen, hiess es weiter.

Das sei aber nicht ausschlaggebend gewesen für die Beschleunigung des EBITDA-Rückgangs, sagte Krause. «Alle unsere Sponsoringaktivitäten inklusive Swiss-Ski machen etwas weniger als 1 Prozent von unserem Umsatz aus. Das sind Ausgaben, von denen wir glauben, dass sie einen hohen Mehrwert stiften.»

Auch wenn man die Sponsoringausgaben nicht machen würde, könnte Sunrise nicht 1 Prozent sparen. «Dann müssten wir wahrscheinlich einen Grossteil dieses Geldes in mehr Kommunikation investieren, um die gleiche Breitenwirkung unserer Markenkommunikation zu erreichen», sagte Krause. Mit der ersten Saison als Sponsor von Swiss-Ski sei Sunrise sehr glücklich. Denn die Schweiz habe es geschafft, wieder die Skination Nummer eins zu werden.

Festnetz schrumpft deutlich
Der Umsatzrückgang im ersten Quartal sei vor allem auf geringere Einnahmen im Festnetzbereich zurückzuführen. Dabei drückte der Wechsel der bisherigen UPC-Kunden auf die billigeren Sunrise-Abos auf die Einnahmen.

Bei den Privatkunden sank der Umsatz im Festnetzgeschäft um 5,1 Prozent auf angepasster Basis. Bei den Firmenkunden stieg er dagegen leicht um 0,6 Prozent. Im Mobilfunk fiel der Umsatz mit Privatkunden ebenfalls leicht um 0,8 Prozent.

Sunrise habe die Kundenbasis weiter vergrössert, erklärte Krause. «Dies, obwohl wir seit Mitte Februar mit weniger aggressiven Neukunden-Angeboten im Markt auftreten.»

Die Rabattschlacht der Vergangenheit habe überhandgenommen. Sunrise habe den Neukunden teilweise Discounts während der ganzen ersten Vertragslaufzeit von 24 Monaten geboten. Neu gebe es Preisabschläge maximal noch halb so lang, sagte Krause.

Weniger Umsatz und EBITDA erwartet
«Die Finanzergebnisse werden zwar temporär noch durch die Preisharmonisierung von der Marke UPC hin zu Sunrise sowie durch gestiegene Kosten beeinflusst. Wir sind aber planmässig unterwegs, um unsere Jahresziele zu erreichen», erklärte Krause.

So rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzrückgang im tiefen einstelligen Bereich. Der segmentbereinigte EBITDA dürfte im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich fallen. Man rechne mit einem Minus von wahrscheinlich 2 bis 4 Prozent, sagte Finanzchef Jany Fruytier.

In diesen Zahlen seien die Auswirkungen der Preiserhöhungen um rund 4 Prozent enthalten, die auf den ersten Juli in Kraft treten. Diese würden bei den Service-Umsätzen anfallen, die rund 60 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen würden, sagte Krause: «Wir werden auch sehen, wie viel von dieser Preiserhöhung sich netto niederschlägt, weil wir abwarten müssen, wie die Kunden auf die Preisanpassung reagieren werden.» (awp/mc/pg)

Exit mobile version