Temenos im Auftaktquartal mit durchzogenen Ergebnissen

Andreas Andreades

Andreas Andreades, Executive Chairman Temenos.

Temenos-CEO Andreas Andreades.

Genf – Temenos hat den Umsatz im ersten Quartal gesteigert, auf vergleichbarer Basis gab es allerdings einen leichten Rückgang. Viel deutlicher ging der bereinigte Gewinn zurück und auf IFRS-Basis resultierte gar ein Reinverlust. Der Bankensoftware-Hersteller verweist auf ein schwieriges Umfeld durch die politischen Unruhen in der arabischen Welt und die Unglücksserie in Japan. Der Ausblick wurde dennoch bestätigt.

Der ausgewiesene Umsatz stieg um 10% auf 103,1 Mio USD, auf vergleichbarer Basis gab es einen Rückgang um 1%. Der Umsatz aus Lizenzeinnahmen stieg um 3% auf 28,1 Mio USD bzw. um 6% auf vergleichbarer Basis. Der Maintenance-Umsätze legten um 39% auf 48,8 Mio USD zu, während der Service-Bereich mit 26,3 Mio USD 17% weniger erwirtschaftete.

Gewinn je Aktie sinkt um 70%
Der adjustierte operative Gewinn (EBIT) – bereinigt um Restrukturierungskosten und Abschreibungen übernommener immaterieller Vermögenswerte – sank um 60% auf 5,0 Mio USD. Der Gewinn je Aktie (bereinigt) sank gar um 70% auf 0,05 USD, wie Temenos am Dienstagabend mitteilte. Auf IFRS-Basis weist das Unternehmen einen operativen Verlust von 9,5 Mio USD aus, nach einem Gewinn von 1,8 Mio USD im Vorjahr. Der entsprechende Reinverlust betrug 10,9 Mio USD nach einem Gewinn von 0,2 Mio USD.

Markterwartungen nicht erfüllt
Mit dem Zahlenset hat Temenos die Markterwartungen verfehlt. Der AWP-Konsens lag für den Umsatz bei 116,5 Mio, für den bereinigten EBIT bei 17,2 Mio und für den bereinigten Gewinn je Aktie bei 0,21 USD. Die Lizenzeinnahmen wurden auf 34,5 Mio geschätzt. Das Unternehmen verwies auf geopolitische Gründe für die schwachen Lizenzeinnahmen. Die jüngsten Ereignisse in Japan und im arabischen Raum hätten das Ergebnis beeinflusst. Auch sei das erste Quartal traditionell eher schwächer. Zudem habe die Umstellung auf ein Partner-Modell die Service-Umsätze belastet, hiess es.

Cashflow negativ
Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit fiel mit 19,0 Mio USD negativ aus. Im Vorjahreszeitraum war der Wert mit 21,7 Mio USD positiv. Die Cash-Bestände werden mit 167,5 Mio USD angegeben und die Netto-Verschuldung mit 50,4 Mio USD. Trotz der jüngsten Akquisitionen sei die Verschuldungsquote gering, betonte das Management. Zum jüngst erworbenen Software-Unternehmen Odyssey hiess es, die Integration verlaufe zügig. Die Nachfrage nach Software im Private Banking und Wealth Management bezeichnet Temenos als stark. Die für 2011 erwarteten Lizenz-Umsätze in diesem Bereich seien über Plan, was für weitere Zuversicht sorge.

Konzentration auf Schlüsselmärkte
Akquisitionen bleiben ein Thema, Temenos prüft nach eigenen Angaben nach Produkt-Gesichtspunkten mögliche Kandidaten in angrenzenden Märkten. Geographisch richtet sich der Fokus auf grosse Schlüsselmärkte. Wie auch bisher sollen Zukäufe innerhalb von 12 Monaten zum Gewinn beitragen. Für das laufende Geschäftsjahr 2011 erwartet das Unternehmen beim Gesamt-Umsatz weiterhin ein Plus von 22-26%, was einem Umsatz von 546 bis 564 Mio USD entsprechen würde. Die Lizenzeinnahmen werden mit 197 Mio bis 205 Mio USD angegeben. Temenos strebt weiterhin eine EBIT-Marge von 20-21% bzw. auf bereinigter Basis von 26-27% an.

Europäische Banken mit ASP beliefern
Ausserdem gab Temenos die Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen Wipro Technologies bekannt. Ziel der Zusammenarbeit sei die Belieferung von europäischen Banken mit einem Application Service Provider (ASP), hiess es. Demnach werde Wipro die Banken mit einer IT-Lösung basierend auf der Temenos T24 Kernbanken-Software beliefern. Die beiden Unternehmen hätten sich aufgrund einer steigenden Nachfrage nach ASP durch kleine und mittlere Banken im europäischen Raum zu diesem Schritt entschlossen. (awp/mc/ps/upd/ss)

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