Von Dr. Terence McManus, Senior Healthcare Portfolio Manager bei Bellevue Asset Management
Pfizer ergreift erste Massnahmen, um Investoren die nötige Sicherheit für den Sektor zu geben
Pfizer und Präsident Trump haben eine Vereinbarung über folgende Punkte bekannt gegeben: MFN-Preise in Medicaid (ein Vertriebskanal, der weniger als 5 % des US-Umsatzes von Pfizer ausmacht), ein globales Preisrahmenwerk für neue Medikamente, vergünstigte Direktverkäufe an Verbraucher über „TrumpRx“ und Investitionen in Höhe von 70 Mrd. USD in die Produktion und Forschung und Entwicklung in den USA. Pfizer-CEO Albert Bourla betonte, dass das Unternehmen alle Forderungen erfüllt habe, die Trump in seinem Schreiben vom 1. August (und einer früheren Durchführungsverordnung) gestellt hatte.
Wir betrachten dies als ein positives Ergebnis. Medicaid ist bereits der am stärksten rabattierte Vertriebskanal mit begrenzten Auswirkungen auf die Einnahmen in der gesamten Branche, wobei eine globale Angleichung zu einem Anstieg der europäischen Einzelhandelspreise führen könnte, auch wenn dies in den Sozialversicherungssystemen wahrscheinlich durch Rabatte ausgeglichen würde. TrumpRx spiegelt bestehende Vorschläge von PhRMA und einzelnen Unternehmen wider. Auch wenn sein Nutzen begrenzt sein mag, könnte sich eine geringere Abhängigkeit von PBMs langfristig als positiv erweisen. Es wird erwartet, dass andere Unternehmen dem Beispiel von Pfizer folgen werden, da die Regierung Zölle als Druckmittel andeutet, aber die „Section 232”-Prüfung aussetzt. Obwohl noch Fragen offen sind, erklärte Pfizer, dass die Vereinbarung für Klarheit bei der Preisgestaltung sorgt – was bedeutet, dass weitere Massnahmen, wie z. B. MFN-Demonstrationsprojekte, vom Tisch sind.
Auswirkungen auf den Gesundheitssektor
Wir sehen dies als ein möglicherweise klarstellendes Signal, auch wenn die Volatilität angesichts ungelöster Probleme und einer unberechenbaren Regierung anhalten dürfte. Die Reform der Arzneimittelpreise ist seit langem ein Thema, das von beiden Parteien angegangen wird, doch wurde der Sektor in der Vergangenheit fast auf Augenhöhe mit breiter gefassten Aktienindizes gehandelt (mit einem Abschlag von 0,4 %). Heute liegen die Bewertungen mit einem Abschlag von 19 % nahe ihrem 10-Jahres-Tief, sodass Raum für eine Neubewertung besteht, sobald mehr Klarheit herrscht – insbesondere für Unternehmen mit starken Pipelines. Kurzfristig könnten positive Nachrichten aus dem Biopharma-Bereich eine Rotation in den Gesundheitssektor bewirken, da die Risiken eines Regierungsstillstands Druck auf zyklische Werte ausüben.