Aktien Asien: Kein klarer Trend nach Terroranschlägen von Paris

Börse Asien

Tokio / Hongkong / Shanghai – Die Finanzmärkte in Asien haben am Montag verhalten auf die Terroranschläge von Paris reagiert. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index rund ein Prozent im Minus, nachdem er zum Handelsstart noch deutlich stärker nachgegeben hatte. Hier belastete aber vor allem das schwache Wirtschaftswachstum im Land. Der Hang-Seng-Index in Hongkong geriet etwas stärker unter Druck, während die chinesischen Festlandsbörsen nach starken Verlusten sogar ins Plus drehten.

An den anderen wichtigen Börsenplätzen in Asien fiel die Börse in Südkorea im rund anderthalb Prozent. Ansonsten hielten sich die Bewegungen in Grenzen. Der japanlastige Stoxx 600 Asia/Pacific verlor 0,98 Prozent auf 165,91 Punkte.

In einer bislang nicht verifizierten Erklärung hatte sich allem Anschein nach die Terrormiliz IS zu den Anschlägen in Paris bekannt, bei denen in der Nacht zum Samstag mindestens 129 Menschen getötet und mehr als 350 teils lebensgefährlich verletzt worden waren. Auch die weltwirtschaftlichen Risiken hätten zugenommen, sagte ein Aktienstratege. Kurzfristig könnten die Anleger daher auch am Finanzmarkt nach Sicherheit suchen. Allerdings dürften die Auswirkungen der Anschläge auf die Weltwirtschaft letztlich begrenzt bleiben.

Auch Volkswirt Malcolm Barr von der US-Bank JPMorgan sieht keine grossen Auswirkungen, falls die Anschläge nicht der Auftakt zu einer Terrorserie seine. Umsatzrückgänge im Einzelhandel, im Tourismus oder in der Reisebranche könnten zumindest teilweise durch steigende Ausgaben anderswo ausgeglichen werden.

In Tokio verlor der Leitindex Nikkei 1,04 Prozent auf 19 393,69 Punkte. Die Wirtschaft des Landes war erneut in eine Rezession geschlittert. Zu dem erneuten Rückgang der wirtschaftlichen Leistung des Landes trug bei, dass die Unternehmen ihre Investitionen angesichts der Sorge um ein schwächeres Wachstum in China und der Weltwirtschaft drosselten.

Unter den Einzelwerten gerieten Aktien von Fluggesellschaften asienweit unter Druck. In Tokio büssten ANA Holdings rund dreieinhalb und Japan Airlines rund 3 Prozent ein. Ein Händler begründete dies mit der Sorge vor zunehmenden Terroranschlägen.

Der Hang-Seng-Index in Hongkong sank um 1,72 Prozent auf 22 010,82 Punkte. Dort sei das Geschehen vor allen von den jüngsten strengeren Vorgaben für Aktienhändler bestimmt worden, sagten Börsianer. Handelshäuser müssen nun mehr Geld hinterlegen, wenn sie Aktien auf Pump kaufen wollen. Damit sollen Exzesse verhindert werden, die vor einigen Monaten zu einer Blasenbildung am chinesischen Aktienmarkt geführt haben.

Der CSI-300-Index hingegen gewann 0,48 Prozent auf 3764,13 Punkte. Der Index, der die Entwicklung der 300 grössten Aktienwerte der Börsen in Shanghai und Shenzhen widerspiegelt, profitierte damit von Gewinnen bei Technologiefirmen.

Der australische Leitindex ASX 200 gab weiter nach und fiel um 0,94 Prozent auf 5003,82 Punkte. Aktuell steht der Index damit wieder auf dem Niveau von Anfang Oktober. In Mumbai rückte der indische Sensex-Index zuletzt um 0,40 Prozent auf 25 713,40 Punkte vor. (awp/mc/upd/ps)

Exit mobile version