Asien Schluss: Talfahrt hält an

Börse

Tokio – Die Furcht vor einer Kreditklemme und einem Wirtschaftseinbruch in China hat am Dienstag die Kurse an den asiatischen Börsen weiter nach unten gedrückt. Besonders nervös verlief der Handel erneut in China selbst, wo die Kurse weiter einbrachen. Die Notierungen konnten sich nach der Ankündigung einer Pressekonferenz der chinesischen Notenbank zum Teil aber wieder erholen. Der Stoxx Asia/Pacific 600 , der die 600 grössten Unternehmen der Börsen in Australien, Hongkong, Japan, Neuseeland und Singapur enthält, gab zuletzt noch 0,82 Prozent auf 126,76 Punkte nach.

Die Engpässe am chinesischen Geldmarkt sorgen bereits seit Tagen für Verunsicherung. Die Notenbank versuchte nun, die wachsenden Sorgen vor einem Liquiditätsengpass im Bankensektor der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft zu dämpfen. Die aktuellen Liquiditätsrisiken seien kontrollierbar, versicherte ein Sprecher der People’s Bank of China am Dienstag auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern der Börsen-, Banken-, und Versicherungsaufsichten in Schanghai. Der jüngste Anstieg der Geldmarktsätze sei nur vorübergehend. Saisonale Faktoren, die sich auf die Geldmarktsätze auswirken, würden nachlassen. Ausserdem versicherte der Notenbank-Sprecher, dass die Geldmarktsätze auf einem vernünftigen Niveau gehalten werden.

In Schanghai war der CSI 300 zuvor in der Spitze um knapp sieben Prozent abgesackt und auf den tiefsten Stand seit mehr als vier Jahren gefallen. Am Ende dämmte der CSI seine Verluste auf minus 2,53 Prozent auf 2.116,29 Punkte ein. Viele Anleger hätten darauf gesetzt, dass die chinesische Regierung nun doch Massnahmen vorbereitet, um der Krise an den Märkten entgegenzusteuern, und hätten vor Beginn der Pressekonferenz gekauft, sagte ein Analyst in Nanjing. In den vergangenen fünf Tagen büsste der CSI-Index, der die grössten 300 chinesischen Firmen erfasst, aber noch immer etwas mehr als zehn Prozent ein.

In Hongkong schaffte der Hang-Seng-Index am Dienstag nach einem schwachen Start noch den Schwenk in die Gewinnzone. Nach einem Tagestief bei 19.426 Punkten stand zuletzt ein Plus von 0,21 Prozent auf 19.855,36 Punkte zu Buche. Auf Unternehmensseite standen insbesondere die Banken im Blick, die wie der Gesamtmarkt derzeit extrem schwankungsanfällig sind. So verloren Minsheng Bank in der Spitze um knapp elf Prozent, kamen dann aber wieder zurück und endeten mit einem Minus von 1,18 Prozent.

Die Erholungsbewegung erreichte auch Japan, dort reichte es aber nicht mehr für einen positiven Endstand: Der Nikkei-225-Index in Tokio ging mit einem Abschlag von 0,72 Prozent auf 12.969,34 Prozent aus dem Handel und fiel damit wieder unter die Marke von 13.000 Punkten. In Australien gab der ASX 200 0,28 Prozent auf 4.655,96 Zähler nach. (awp/mc/pg)

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