CH-Schluss: SMI beendet Verlustserie und schliesst leicht höher

Boerse

Zürich – Die Schweizer Börse hat am Mittwoch nach einem zeitweise volatilen Verlauf etwas fester geschlossen. Nach vier Tagen mit zum Teil erheblichen Kursabschlägen sei der Markt reif für eine Stabilisierung gewesen, sagten Händler. Ob die Korrektur damit abgeschlossen ist, werde sich zeigen. Nach wie vor stehe der Markt im Banne des Coronavirus und von dessen Ausbreitung. Die Investoren versuchten weiter die wirtschaftlichen Folgen des Virus zu bewerten. Dieses Abwägen habe sich in der hohen Volatilität gezeigt, hiess es bei CMC Markets.

Zur Erholung habe die Mitteilung beigetragen, dass US-Präsident Donald Trump am späten Abend hiesiger Zeit eine Pressekonferenz zum Thema Coronavirus abhalten wollte. «Die Marktteilnehmer gehen wohl davon aus, dass die US-Regierung ein Programm zur Stützung der US-Wirtschaft in Aussicht stellen werde oder die Notenbank Fed zu einer Lockerung der Geldpolitik drängen könnte.» Die Nervosität an den Märkten bleibe aber enorm und werde sich wohl erst dann legen, wenn sich ein Abklingen von Covid-19 abzeichne.

Der SMI schloss nach einem Tagestief bei 10’216,55 Punkten um 0,32 Prozent höher bei 10’512,15 Zählern. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, gewann 0,48 Prozent auf 1’608,20 und der breite SPI um 0,26 Prozent auf 12’703,63 Zähler. Im SLI standen sich Gewinner und Verlierer im Verhältnis 2:1 gegenüber.

Den stärksten Anstieg unter den Blue Chips verbuchten Alcon (+7,0%). Die Anhebung der Prognose und Deckungskäufe im Anschluss an das solide Ergebnis hätten der Aktie zum Kursplus verholfen, hiess es.

Dahinter folgten die Aktien zyklischer Firmen wie Sika (+3,2%), AMS (+2,5%), Temenos (+2,2%) und Schindler PS (+1,4%). Sie hätten zuletzt stark unter Gewinnmitnahmen gelitten, hiess es. Bei Temenos kam zudem eine Kaufempfehlung von Mainfirst und ein Auftrag einer libyschen Bank kursstützend hinzu.

Die Aktien von Adecco (+2,1%) erfreuten sich im Anschluss an den Jahresbericht steigender Kurse. Der Personaldienstleister hat 2019 zwar weniger Umsatz erzielt, unter dem Strich aber deutlich mehr verdient und will ausserdem eine neues Aktienrückkaufprogramm auflegen.

Auch die im Zuge der Coronakrise und der China-Sorgen arg gebeutelten Aktien der Luxusgüterfirmen Richemont (+0,1%) und Swatch (+0,8%) setzten zu einer Erholung an. Bei Swatch darf dies aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Aktie derzeit so tief notiert wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr.

Angeführt wurden die Verlierer von den Finanzwerten Julius Bär (-1,6%), Credit Suisse (-1,4%) und Swiss Life (-0,8%). Der Versicherer Swiss Life wird an diesem Freitag über den Geschäftsverlauf 2019 Bericht erstatten.

Den Finanzwerten hätten die Befürchtungen, dass die Zentralbanken wegen des Coronavirus die Geldpolitik noch weiter lockern könnten zusätzlich zugesetzt, kommentierte ein Börsianer.

Die Aktien von Novartis ermässigten sich nach dem Kurssturz vom Vortag von fast fünf Prozent um weitere 0,4 Prozent. Sicherheitsbedenken bei dem kürzlich zugelassenen Augenmittel Beovu, dem der Konzern selbst Blockbusterpotenzial zutraut, hatten den Kurs am Vortag absacken lassen.

Am breiten Markt stachen die Aktien des Fleischverarbeiters Orior (+5,0%) und jene der Immobilienfirma Allreal (+1,0%) hervor. Beide Unternehmen legten gute Jahresergebnisse vor.

Die Aktien von Implenia (+7,4%) setzten den Aufwärtstrend fort. Gute Jahreszahlen und die Ankündigung, dass das Entwicklungsgeschäft vom Baukonzern abgespalten und separat an die Börse gebracht werden soll, hatten dem Titel schon am Dienstag zu einem Plus von 12 Prozent verholfen. (awp/mc/pg)

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