CH-Ausblick: Erholung dank guter Vorgaben

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt dürfte nach den schwachen Vortagen am Dienstag zu einer Erholung ansetzten. Dies lassen zumindest die vorbörslichen Indikationen erwarten, die ein deutlich positives Bild bei allen SMI-Titeln zeigen. Grund sind laut Händlern die guten Vorgaben aus den USA, wo sich der Markt am Montag mit einem Schlussspurt in die Gewinnzone gerettet hat.

Auslöser für die Wende dort war ein Medienbericht der «Financial Times», wonach sich Italien in Gesprächen mit chinesischen Investoren über den Kauf von Staatsanleihen befinde. Im Bericht ist mit Berufung auf nicht näher genannte Kreise von «bedeutenden» Summen die Rede. Aktuell notiert die US-Futures-Kurse rund 1,5% höher als zum Europa-Schluss am Vortag.

Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steht um 08.25 Uhr um 1,01% höher auf 5’356,86 Punkten. Die Volatilität, die gemessen am VSMI gestern wieder stark zugenommen hat, dürfte am Berichtstag vermutlich wieder etwas zurückgehen.

Die Stimmung an den Märkten hatte sich bereits am Montagnachmittag etwas verbessert. Dies nachdem das «Wall Street Journal» (WSJ) berichtet hatte, dass das hochverschuldete Griechenland die nächste Tranche des ersten Rettungspakets vermutlich erhalten werde. Die Zeitung berief sich dabei auf zwei ranghohe Mitarbeiter des Internationalen Währungsfonds (IWF), die mit den Gesprächen zwischen der «Troika» aus IWF, EU-Kommission sowie Europäische Zentralbank und der griechischen Regierung vertraut seien.

Dass die heutige Erholung allerdings lange andauern wird, ist nicht anzunehmen. Die Sorgen um die Schuldenkrise in Europa und um die Zukunft der Eurozone werden nicht so schnell verschwinden, sind viele Marktteilnehmer überzeugt. Negative News dazu könnten die Märkte jederzeit wieder belasten. Auch neue Konjunkturdaten, die ein weiteres Abgleiten der Wirtschaft in Richtung Rezession anzeigen, könnten die Märkte wieder unter Druck setzen.

Unternehmensnews gibt es hierzulande im Blue-Chips-Bereiche kaum. Entsprechend notieren zumindest vorbörslich die meisten Titel nicht allzu weit von der Entwicklung des Gesamtindex weg. Mit je rund 1,5% Plus zeigen sich die drei Banken CS, UBS und Julius Bär an der Spitze. Unterdurchschnittlich präsentieren sich dagegen die defensiven Swisscom, Novartis oder Nestlé.

Im breiten Markt dürften Charles Vögele im Fokus stehen. Das Bekleidungsunternehmen hat einen Wechsel an der Spitze vermeldet. Konzernchef André Maeder tritt per sofort wegen «unterschiedlicher Auffassungen» zur Strategie ab, der Verkaufschef Frank Beeck übernimmt, wobei der bekannte Sanierer Hans Ziegler neu das Verwaltungsratspräsidium inne hat. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

Exit mobile version