CH-Ausblick: Etwas höher erwartet – Sonova bleibt im Blickfeld

Zürich – Die Schweizer Börse dürfte am Donnerstag etwas höher eröffnen. Aus den USA kommen tendenziell positive Vorgaben, allerdings hatten sich die dortigen Indizes nach Europaschluss nur noch wenig bewegt. Auch die japanische Börse beendete den Handelstag wie die meisten anderen asiatischen Handelsplätze im Plus.

Im Fokus dürfte mit den Ergebnissen des irischen Bankenstresstests unter anderem die Bankenbranche stehen. Weiterhin erwarten die Märkte für den Freitag zudem einen positiven US-Arbeitsmarktbericht. Am heutigen Nachmittag dürften die Daten zu den Erstanträge um Arbeitslosenhilfe in den USA der Vorwoche weitere Hinweise darauf geben. Daneben stehen am Nachmittag noch weitere US-Konjunkturdaten an.

Bis um 08.30 Uhr legt der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI um 0,15% zu auf 6’408,10 Punkte zu.

Auch heute dürften die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova im Blickfeld stehen. Am Mittwoch hatte die Aktie fast 12% verloren, nachdem am Vortag die Unternehmensführung aufgrund einer Untersuchung wegen möglicher Insidergeschäfte im Vorfeld einer Gewinnwarnung zurückgetreten war. Weitere Analystenreaktionen dürften folgen: So hat Citigroup den Titel auf «Hold» von «Buy» heruntergestuft. Seit der Gewinnwarnung haben die Titel nun insgesamt fast 30% an Wert verloren.

Vorbörslich tendieren die Bankentitel UBS (+0,3) und CS (+0,2%) etwas fester als der Durchschnitt, nachdem sie sich am Vortag von einer kritischen Barclays-Studie etwas gebremst worden waren. Auch Swiss Re (+0,2%) zeigen sich im Markt. Der Rückversicherer hat vorbörslich seinen Zeitplan bei der Umsetzung der Holdingstruktur und dem damit verbundenen Aktienumtausch bestätigt.

ZFS (+0,2%) legen im Marktdurchschnitt zu. Im Vorfeld der Generalversammlung vom Nachmittag hat der Versicherer eine Schadenschätzung zu den jüngsten Naturkatastrophen in der Region Asien-Pazifik seit Anfang Jahr abgegeben: Danach rechnet er im Zusammenhang mit den insgesamt fünf Naturkatastrophen mit Schadenzahlungen von rund 500 Mio USD.

Daneben zeigen sich auch konjunktursensitive Titel fester, so etwa Holcim (+0,2%) oder Adecco (+0,2%). Der Personalvermittler gab bekannt, zwei existierende Anleihen ablösen zu wollen, um von den günstigen Marktbedingungen profitieren zu können.

Etwas weniger legen vorbörslich die defensiveren Valoren zu wie die beiden Pharmatitel Novartis und Roche (je +0,1%). Auch Nestlé und Swisscom zeigen mit 0,1% zeigen einen etwas kleineren Anstieg. Transocean (-0,5%) stehen vorbörslich im Minus, nachdem auch an der US-Börse gehandelten Papiere dort 1,4% verloren hatten.

Beachtet werden wird am späten Vormittag auch das Aktionärstreffen von Clariant. Der Spezialchemiekonzern will für die geplante Übernahme der deutschen Süd-Chemie genehmigtes Aktienkapital im Umfang von maximal 340 Mio CHF schaffen. Im Vorfeld hat sich gegen die Kapitalbeschaffung in Aktionärskreisen eine ablehnende Haltung gezeigt.

Von den Unternehmen aus dem breiten Markt sind vorbörslich verschiedene Unternehmensnachrichten eingetroffen. Die Zahlen vorgelegt hat das Lagerlogistik-Unternehmen Kardex, das 2010 etwas tiefer in die Verlustzone gerutscht ist als von den Analysten erwartet. Dagegen hat die Bank Rothschild den Gewinn im vergangenen Jahr steigern können.

Das kleine Pharmaunternehmen Newron hat eine Erweiterung seiner Zusammenarbeit mit Merck Serono vermelden können. Die Branchenkollegin Addex gab dagegen den Start eine Phase II-Studie für einen Wirkstoff zur Behandlung von Parkinson-Patienten bekannt.

Der Stromkonzern BKW hat sich dagegen nach Forderungen der Berner Kantonsregierung, sich auch auf eine Abschaltung von Mühleberg vorzubereiten, zu Wort gemeldet. Er hat dabei vor einer Abschaltung von Mühleberg gewarnt und will sich die Option Kernkraft offen halten. (awp/mc/ss)

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