CH-Ausblick: Schwächere Vorgaben – Krise in Japan

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt könnte am Dienstag etwas leichter eröffnen, belastet durch schwache Vorgaben aus Übersee. Am Vortag war es zu einem leicht positiven Wochenauftakt gekommen, nachdem sich der SMI in der Vorwoche deutlich von der Krise in Japan erholt hatte und um über 4% gestiegen war. Jedoch mache sich nach der rasanten Erholung eine etwas abwartende Stimmung bemerkbar und es komme zu einer Konsolidierung der jüngsten Gewinne, heisst es aus Marktkreisen.

In den USA ist es gegen Handelsschluss zu Gewinnmitnahmen gekommen, so dass die wichtigsten Indices dort im Minus schlossen. In Japan hat sich der Nikkei hingegen zum Ende hin erholt, schloss aber ebenfalls mit roten Vorzeichen. Weiterhin belastet wird das Sentiment an den Märkten von der Krise in Fukushima. Mittlerweile hat der japanische Regierungschef die Lage im havarierten Reaktor als «unberechenbar» bezeichnet. In Libyen haben die Rebellen indes einige Erfolge verzeichnen können, was zumindest am Ölmarkt für etwas Entspannung gesorgt hat.

Der vorbörslich von Clariden Leu berechnete SMI steht um 8.25 Uhr 0,03% tiefer auf 6’356,80 Punkten. Die meisten Indikationen bewegen sich zwischen -0,1% und -0,2%.

Unternehmensnachrichten sind momentan Mangelware. Einzig Lonza verkündete die Investition von 16 Mio GBP in die Erweiterung eine Biopharma-Anlage in Slough.

Am Vortag gesucht waren vor allem Finanzwerte, wo die im Zuge der Japankrise gebeutelten Swiss Re am deutlichsten zulegen konnten. Aber auch die Bankentitel der UBS und etwas weniger der CS waren gesucht. Hier notieren die Papiere der Credit Suisse vorbörslich als einzige mit 0,5% im Plus.

Die Papiere der Grossbank werden von einem Interview mit dem US-Botschafter in der Schweiz gestützt. Dieser sieht keine Anzeichen für eine Beihilze zu systematischem Steuerbetrug von Seiten der Credit Suisse.

Momentan mit der tiefsten Indikation präsentieren sich die volatilen Transocean (-0,7%). Am Vortag bekräftigte CEO Ricardo Rosa Pläne des Erdölservice-Unternehmens, den älteren Teil der Bohrflotte abstossen zu wollen. Damit soll auf die gesteigerte Nachfrage der Kunden auf hochspezialisierte Bohrschiffe reagiert werden.

Die übrigen Indikationen sind wenig aussagekräftig. Für Bewegung könnten angesichts der Nachrichtenarmut daher Analystenkommentare. Für Kühne+Nagel hat Goldman Sachs das Kursziel auf 133 CHF von bisher 144 CHF gesenkt. Es mache den Anschein, dass das Unternehmen kurzfristig das Volumenwachstum der Profitabilitätsverbesserung mithilfe einer aggressiven Expansionsstrategie vorziehe, hiess es in einem Kommentar. (awp/mc/ps)

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