CH-Schluss: Weitere Gewinne nach impulslosem Geschäft

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag erneut mit höheren Kursen aus dem Handel gegangen. Nach einem freundlichen Start ist der SMI rasch in die negative Zone abgerutscht. Während der wenig inspirierten Sitzung baute der Leitindex die leichten Verluste im Verlauf des Nachmittags mehr und mehr ab und hievte sich schliesslich in der Schlussauktion auf ein neues Intraday-Jahreshoch bei 9’155,22. Angesichts des bereits rekordhohen Standes und aufgrund fehlender Unternehmensnews hätten den Schweizer Aktien Treiber für noch markantere Gewinn vor dem Wochenende gefehlt, hiess es am Markt.

Dies zumal in den USA aufgrund des Feiertages «Thanksgiving» vom Vortag am Freitag nur eine verkürzte Sitzung abgehalten wurde, welcher dementsprechend nur eine beschränkte Aussagekraft beigemessen wurde. Viel Beachtung findet dieses Wochenende allerdings das am Freitag startende Weihnachtsgeschäft in den USA. Der so genannte «Black Friday» gilt als wichtiger Indikator für den weiteren Verlauf der Weihnachtssaison im Detailhandel und für Konsumgüter. Geprägt wurde der Handelstag überdies weiterhin von der Entwicklung des Ölpreises, welcher allerdings die Talfahrt nach der OPEC-Sitzung vom Vortag vorerst stoppen konnte.

Der Swiss Market Index (SMI) legte schliesslich 0,23% auf 9’150,46 Punkte zu. Im Wochenvergleich ergab sich erneut ein leichtes Plus von 0,8%. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,11% auf 1’351,87 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,18% auf 8’992,9 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 16 im Minus, 13 im Plus und Swatch unverändert.

Mit Abstand grösster Verlierer waren einmal mehr Transocean (-3,4%). Auf Wochensicht brachen Transocean um rund 20% ein, nachdem der stark gefallenen Ölpreise Spekulationen um eine Dividendenkürzung beim Ölbohrkonzern aufgekommen waren. Nach dem OPEC-Entscheid vom Vortag, das Förderziel nicht zu kürzen, und dem weiteren Preisrutsch am Ölmarkt standen damit Transocean erneut stark unter Druck. Seit Jahresbeginn büssten die Titel gar mehr als die Hälfte ihres Wertes ein.

Etwas überdurchschnittliche Abgaben verzeichneten weitere zyklische Titel wie ABB (-1,4%), Clariant (-1,1%) oder Syngenta (-0,6%) sowie die Aktien des Prüfkonzerns SGS (-2,0%).

Die Tenöre in der Entwicklung des Gesamtmarktes waren indes einmal mehr die Schwergewichte, von denen Roche (-0,2%) nach unten zogen, wogegen Novartis (+0,5%) und Nestlé (+0,6%) den Markt stützten. Der Nahrungsmittelkonzern hat am Vorabend die Aufgabe der Geschäftstätigkeit des gemeinsam mit L’Oréal betriebenen Unternehmens Innéov bekanntgegeben, was in Marktkreisen zwar als finanziell nicht weiter bedeutend, strategisch aber durchaus sinnvoll bezeichnet wurde.

Aryzta (+1,1%) sind nach schwachem Beginn in die Gewinnzone vorgerückt, auf Wochensicht gehörten die Aktien mit einem Minus von rund 6% aber zu den grössten Verlieren bei den Blue Chips. Der Backwarenhersteller wird am kommenden Dienstag das Trading Update zum ersten Quartal veröffentlichen.

Die neuen Aktien der UBS Group, welche heute zum ersten Mal in den Hauptindizes geführt wurden, gingen bei 17,35 CHF aus dem Handel. Am Vortag schlossen die «alten» Titel der UBS AG bei 17,15 CHF.

Die grössten Gewinn erreichten Richemont (+1,7%) und Lonza (+1,4%). Für Lonza hat die Zürcher Kantonalbank die Gewinnschätzungen für die kommenden beiden Jahre deutlich erhöht.

Im breiten Markt profitierten Straumann (+1,8%) von einer positiven Analysteneinschätzung. Leichte Verbesserungen im Premium-Implantatemarkt, neue Produkte sowie die Konsolidierung von Neodent sollten zu einem beschleunigten Umsatzwachstum führen, hiess es dazu bei Morgan Stanley. Die Bank hat denn auch das Rating auf «Overweight» von «Equalweight» erhöht. Die Papiere machten ihren Besitzern in diesem Jahr bislang viel Freude: Der Kurs legte um rund 50% zu.

Auch Dottikon ES (+5,2%) zogen deutlich an, dies nach der Präsentation der Halbjahreszahlen.

Vom tiefen Ölpreis wurden dagegen Aktien von auf verschiedene Energiemärkte ausgerichteten Unternehmen wie Meyer Burger (-5,1%), Sulzer (-3,9%) oder Burckhardt Compression (-3,5%) in Mitleidenschaft gezogen. (awp/mc/hfu)

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