CH-Schluss: Finanzwerte führen freundlichen SMI an

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat einen guten Wochenstart erwischt. Der «Einstieg in den Ausstieg» – also das schrittweise Ende des Lockdowns in zahlreichen Ländern – hob laut Händlern am Montag die Stimmung an den Märkten. Dennoch bleibe die Frage, wie stark die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie die einzelnen Länder treffen werden. Und an den Ölmarkt ging es mit den Preisen erneut kräftig nach unten.

Insgesamt steht den Investoren eine ereignisreiche Woche bevor. Neben einer Flut an Unternehmenszahlen werden auch wichtige Notenbanken wie das Fed und die EZB ihre aktuelle Politik erklären. Die Bank of Japan hatte am Morgen den ersten Schritt gemacht und weitere Konjunkturmassnahmen angekündigt. Dies stärke die Hoffnung, dass auch die EZB an diesem Donnerstag ähnliche Schritte verkünde.

Der SMI schoss am Montag 1,38 Prozent höher bei 9’758,82 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, gewann 1,85 Prozent auf 1’407,12 und der breit gefasste SPI 1,48 Prozent auf 12’081,24 Stellen. Im SLI kamen auf 27 Gewinner drei Verlierer.

Allen voran Finanzwerte standen am Montag auf den Einkaufszetteln der Börsianer. Bei den Banken avancierten Julius Bär um 5,3, Credit Suisse um 4,6 und UBS um 4,1 Prozent. Händler verwiesen auf die Deutsche Bank, die im ersten Quartal besser abgeschnitten hat als erwartet und damit für ein insgesamt gutes Branchenbild sorgte.

Die Versicherer standen dem nicht viel nach. Dort zogen Swiss Life um 5,0, Swiss Re um 3,6 und Zurich Insurance um 3,8 Prozent an. Gesucht waren auch einzelne Zykliker wie LafargeHolcim (+3,7%), ABB (+3,3%), Richemont (+4,0%) oder Swatch (+3,6%).

Die Aktien der Mäuseherstellerin Logitech (+1,5%) nähern sich mittlerweile wieder ihrem Allzeithoch an. Die Sorgen wegen unterbrochenen Lieferketten haben Hoffnungen über positive Absatztrends Platz gemacht, erklärten Händler. Das Unternehmen gelte als einer der Gewinner der «Stay-at-home»-Wirtschaft, hiess es.

Mit Novartis (+2,4%) zeigte sich auch eines der drei Schwergewichte klar besser als der Gesamtmarkt, während Roche nur 0,6 Prozent höher schlossen. Neben Novartis werden am morgigen Dienstag auch ABB und die UBS über den Geschäftsgang im ersten Quartal berichten.

Nestlé büssten gar 2,36 Franken oder 2,2 Prozent ein. Allerdings wurden die Papiere am Berichtstag mit einem Dividendenabschlag von 2,70 Franken gehandelt.

Dass defensive Qualitäten am Berichtstag nicht so gefragt waren, liess sich auch bei Givaudan (-0,2%), Swisscom (+0,7%) oder Lonza (+0,9%) ablesen.

Kühne+Nagel (-2,6%) fielen ebenfalls aus dem Rahmen. Der Logistikkonzern hatte am Morgen Zahlen vorgelegt die zeigen, wie schwierig das Umfeld für den Konzern war. Analysten gehen davon aus, dass sich die Pandemie vor allem im zweiten Quartal negativ bemerkbar machen wird.

Deutliche Kursbewegungen gaben es bei verschiedenen Valoren im breiten Markt. Insbesondere Santhera sprangen um 18,1 Prozent an. Die Pharmagesellschaft will in Zusammenarbeit mit dem renommierten US-Labor Cold Spring Harbor Laboratory einen noch in der klinischen Testphase befindlichen Wirkstoff auf seine Eignung für die Behandlung von Covid-19 überprüfen.

Eine neuer Kunde wiederum trieb die Aktien von Leonteq um 6,4 Prozent in die Höhe. Der Finanzdienstleister hat die Postfinance als neuen Kundin für strukturierte Anlageprodukte gewonnen.

Beim Reisedetailhändler Dufry (+6,9%) verliehen einerseits Nachrichten aus der Branche über Hilfspakete für Fluggesellschaften und eine neu ausgesprochene Kaufempfehlung von Merrill Lynch für Gewinne. Das Minus seit Jahresbeginn steht aber immer noch bei stattlichen 65 Prozent.

Derweil sackten Basilea nach einer Abstufung durch BaaderHelvea um 6,6 Prozent ab. (awp/mc/ps)

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