Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tendiert im frühen Geschäft am Freitag etwas fester. Händler verweisen auf positive Vorgaben aus den USA und Zinssenkungshoffnungen. Die Anleger dürften sich zum Wochenschluss aber nicht weit aus dem Fenster lehnen, heisst es am Markt. Denn auch nach der Entspannung im Zollstreit herrsche Ungewissheit über die weitere Entwicklung. Zudem hätten die Aktienbörsen den Zollschock inzwischen verdaut und nun bräuchte es frische Impulse für steigende Kurse, sagt ein Händler.
Diese Impulse könnten von der US-Notenbank Fed kommen, heisst es am weiter. Denn nach den enttäuschenden US-Konjunkturzahlen und dank der rückläufigen Inflation hofften die Marktteilnehmer weiter auf eine Leitzinssenkung. Daher dürften auch die heute anstehenden Daten, vor allem der Konsumentenstimmungsindex der Universität Michigan, grosse Beachtung finden. Derweil stehen hierzulande die Ergebnisse des Rückversicherers Swiss Re und des Luxusgüterherstellers Richemont im Rampenlicht.
Der Leitindex SMI notiert um 9.15 Uhr um 0,91 Prozent höher bei 12’338,21 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,66 Prozent auf 2024,21 und der breite SPI um 0,84 Prozent auf 16’910,33 Zähler. Im SLI ziehen 22 Titel an und acht geben nach.
Im Fokus stehen die Aktien von Richemont (+3,8%). Der Schmuck- und Uhrenkonzern hat im vergangenen Geschäftsjahr zwar etwas mehr umgesetzt und will die Dividende erhöhen. Dafür schrumpfte die Betriebsgewinnmarge um 2,4 Prozentpunkte auf noch 20,9 Prozent. Dabei lief das Geschäft mit Schmuck einmal mehr viel besser als das mit Uhren. Daher würden die Aktien von Konkurrentin Swatch (-1,2%) wohl auch verkauft.
Im Aufwind sind zudem die zuletzt gebeutelten Aktien von Novartis (+1,5%) und die «Bons» von Roche (+1,3%) sowie von Sandoz (+0,8%). Nestlé (+0,8%) reihen sich ebenfalls bei den Gewinnern ein.
Auch die Anteile der Medizintechnikwerte Sonova, Alcon und Straumann rücken um bis zu 1,3 Prozent vor.
Auf der anderen Seite büssen Swiss Re (-0,5%) an Wert ein. Der Rückversicherer hat im ersten Quartal 2025 trotz der Belastung durch die Waldbrände in Kalifornien den Quartalsgewinn gesteigert und gibt sich zuversichtlich im Hinblick auf seine Jahresziele. Der Reingewinn stieg auf 1,3 von 1,1 Milliarden US-Dollar. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Ein Händler spricht daher von Gewinnmitnahmen.
Grössere Abschläge verbuchen noch Swiss Life (-2,7% oder 22,50 Fr.). Grund dafür ist die Ausschüttung einer Dividende von 35 Franken. Auch bei Avolta (-2,1%) und Valiant (-4,1%) belastet die Dividende von 1,00 bzw. 5,80 Franken den Aktienkurs.
Schwächer notieren zudem Technologiewerte wie VAT (-0,6%), Comet (-0,9%) und AMS Osram (-0,3%). Sie würden im Zusammenhang mit der enttäuschenden Prognose des US-Techriesen Applied Materials verkauft, heisst es im Markt. (awp/mc/pg)