CH-Schluss: SMI geht unverändert bei 9096 Punkten aus dem Handel

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist zur Wochenmitte am Ende nahezu unverändert aus dem Handel gegangen. Nachdem der Leitindex SMI etwas tiefer gestartet war, hat er sich im weiteren Verlauf ins Plus und über die Marke von 9’100 Punkten vorarbeiten können. Verteidigen konnte er die leichten Gewinne am Ende nicht. Laut Händlern haben sich die Investoren vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend zurückgehalten.

Die Sitzung gilt als wichtig, da die US-Währungshüter einen Ausblick auf die weitere Zinspolitik sowie die Inflationserwartungen geben dürften. Die Marktteilnehmer erhoffen sich etwa Hinweise darauf, ob das Fed plant, die Zinsen im Dezember ein weiteres Mal anzuheben. Wie ein Händler sagte, sind die Finanzmärkte derzeit insgesamt ungewöhnlich ruhig und wenig volatil – und das trotz der aggressiven Rede von US-Präsident Donald Trump an der UNO-Vollversammlung. Möglicherweise könnte sich das mit der Fed-Pressekonferenz noch ändern.

Der Swiss Market Index (SMI), neu wird das Gewicht der grössten Titel gekappt, schloss bei einem Stand von 9’095,65 Punkten um 0,03% höher. Der SPI 20, er entspricht von der Zusammensetzung her dem SMI, enthält aber keine Kappung, beendete den Handel unverändert bei 9’092,06.

Der 30 Aktien umfassende und ebenfalls gekappte Swiss Leader Index (SLI) ging ebenfalls unverändert bei 1’461,25 Zähler aus dem Handel, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,06% stieg auf 10’386,81. Von den 30 wichtigsten Titeln beendeten 14 den Börsentag im Plus, zwölf im Plus, und vier sind unverändert.

Die Aktien von Givaudan (+1,5%) verteidigten bis zum Handelsschluss ihre Spitzenposition unter den Blue Chips. Nachdem sie bereits am Vortag von einer «Kauf»-Empfehlung der Bank Vontobel profitiert hatten, verlieh nun eine Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs Rückenwind.

Adecco (+1,4%) gehörten ebenfalls zu den Favoriten. Der Zeitarbeitsvermittler wird am Freitag einen Investorentag abhalten. Kühne+Nagel (+0,9%) und Sika (unverändert) hielten solche Treffen bereits am Mittwoch ab. Dabei bestätigte Sika-CEO Paul Schuler die Guidance. Im juristischen Tauziehen um den Bauchemiekonzern Sika rechnet der neue Firmenchef bald mit einem Urteil des Zuger Obergerichts. Beim Logistikkonzern Kühne+Nagel setzt das Management auf Digitalisierung, um die Profitabilität zu verbessern.

Als Stütze für den Markt erwiesen sich aber vor allem die Schwergewichte. Roche (+0,9%) stiegen dabei am deutlichsten, Novartis (+0,2%) folgten mit etwas Abstand, während Nestlé (-0,6%) im späten Handel ins Minus drehten. Bei Novartis dürfte die EU-Marktzulassung für das Medikament Rydapt in zwei verschiedenen Indikationen den Kurs über weite Strecken etwas gestützt haben.

Am Index-Ende fielen die Aktien von Richemont augenscheinlich am deutlichsten (-1,3% bzw. -1,10 CHF). Allerdings wurden die Papiere des Luxusgüterkonzerns am Berichtstag ex-Dividende von 1,80 CHF gehandelt.

Grössere Verluste wiesen noch die Aktien des Hörsystem-Herstellers Sonova (-1,3%) auf. An der Anlegerkonferenz Investora 2017 bestätigte der Konzern seine Mittelfristziele. Auch das Ergebnisziel (EBITDA-Wachstum von jährlich 7 bis 11%) gelte unverändert, sagte der Investor-Relations-Director Thomas Bernhardsgrütter.

Deutlicher abwärts bewegten sich im späten Handel zudem vor allem Versicherungswerte wie Swiss Re, Swiss Life und Bâloise, die um 0,8 bis 0,4% tiefer schlossen. Beim Rückversicherer Swiss Re machte sich die Unruhe wegen des Hurrikans «Maria» bemerkbar, der mittlerweile Puerto Rico erreicht hat. Zudem senkte die Royal Bank of Canada das Rating für Swiss Re auf «Sector Perform» von «Outperform».

Am breiten Markt gehörten Crealogix (+7,9%) und Wisekey (+3,4%) zu den grössten Gewinnern. Sie knüpften damit an ihre Vortagesgewinne an. Weiter gefragt blieben nach der am Montag angekündigten Übernahme von Backwerk auch die Aktien von Valora (+3,8%). Die Bank Vontobel erhöhte das Rating auf «Buy».

Das Gegenstück bildeten unter anderem New Venturetec (-11%). Aber auch Orascom, Santhera und Coltene gaben mit Verlusten zwischen 3,1 und 2,1% überdurchschnittlich nach.  (awp/mc/pg)

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