CH-Schluss: SMI steigt moderat 0,07% auf 8’680,21 Punkte

Zürich –  Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag knapp fester geschlossen. Vor allem Abgaben der defensiven Schwergewichte Roche und Novartis bremsten die Indizes im Tagesverlauf noch etwas. Für die gesamte Handelswoche resultiert dennoch ein klares Plus. Insgesamt war die Börsenstimmung den ganzen Tag über freundlich. Die am Donnerstagabend veröffentlichten Sitzungsprotokolle der US-Notenbank Fed hielten laut Marktanalysten die Hoffnung vieler Investoren auf weiterhin billiges Notenbank-Geld hoch.

 

Auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarteten immer mehr Experten «neue Stimuli» mit einer Ausweitung des Anleihenkaufprogramms, hiess es. Währenddessen ist die Unternehmens-Berichtssaison für das dritte Quartal des Jahres angelaufen, wobei in der Nacht auf Freitag der US-Aluminiumkonzern Alcoa den Auftakt mit insgesamt enttäuschenden Zahlen machte. In der Schweiz überzeugte dagegen der Aromen- und Riechstoff-Hersteller Givaudan mit guten Umsatzzahlen.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,07% im Plus bei 8’860,21 Punkten. Für die gesamte Woche resultiert ein SMI-Anstieg von 1,9%. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg 0,46% auf 1’294,42 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte 0,14% auf 8’877,94 Zähler zu. Von den 30 Blue Chips schlossen 19 im Plus, 10 im Minus und einer (Nestlé) unverändert.

Givaudan (+4,4%) legten nach Veröffentlichung der Umsatzzahlen für die ersten neun Monate des Jahres deutlich zu. Der Aromen- und Riechstoff-Spezialist erfüllte mit seinen Ergebnissen die Erwartungen der Analysten vollumfänglich. Dabei scheine sich das Wachstumstempo im dritten Quartal deutlicher als erwartet beschleunigt zu haben, lobte ein Analyst.

Starke Kursavancen gab es auch für die Titel des Speditionskonzerns Kühne+Nagel (+4,7%), der am Dienstag seine Zahlen publiziert. Die Analysten rechnen im Schnitt mit einem gehaltenen Gewinn, der Umsatz dürfte sich aufgrund des gedrückten Welthandels aber rückläufig entwickeln. Auch eine Reihe weiterer Zykliker konnte klar zulegen, so etwa LafargeHolcim (+2,1%), Richemont (+1,7%) und Swatch (+1,6%).

Transocean (+4,3%) schlossen ebenfalls deutlich im Plus, womit die volatilen Titel des Offshore-Erdölbohrers für die gesamte Handelswoche mit einem Gewinn von rund 27% mit Abstand die beste Performance unter den Bluechip-Titeln aufweisen. Der Anstieg bei den Ölpreisen wurde im Handel als Grund für die Avancen genannt.

Bei den Bankenwerten erholten sich Credit Suisse (+0,9%) wieder, nachdem der Kurs am Donnerstag wegen Spekulationen über eine anstehende umfangreiche Kapitalerhöhung der Grossbank deutlich abgerutscht war. Die Grossbank hatte am Donnerstagabend auf die Spekulationen lediglich mit dem Verweis reagiert, dass «alle Optionen» geprüft und die Ergebnisse am 21. Oktober präsentiert würden. Die UBS-Titel schlossen 0,9% und Julius Bär 1,2% im Minus.

Einen weiteren Anstieg verzeichneten die Papiere der Zurich Insurance Group (+0,5%). Das HSBC-Aktienresearch erhöhte am Freitag sein Anlagerating für die Titel auf «Buy» von «Hold». Der Versicherungskonzern sei nach wie vor stark kapitalisiert und biete eine hohe Dividendenrendite, hiess es in der Begründung. Auch Swiss Life (+0,5%) beendeten den Tag im Plus, während Swiss Re (-0,3%) und Bâloise (-0,8%) Abgaben hinnehmen mussten.

Bei den defensiven Börsenschwergewichten schlossen Nestlé unverändert, während Novartis (-0,5%) und Roche (-0,6%) den Tag mit Kursabschlägen beendeten. Roche übernimmt in den USA ein Unternehmen im Bereich der Immunforschung, wobei der Preis von bis zu 580 Mio USD von der Erreichung bestimmter Meilensteine abhängt. Abgaben erlitten auch Actelion (-0,3%).

Im breiten Markt schlossen Implenia (-0,4) leicht tiefer. Das Bauunternehmen hat im jahrelangen Streit um den Bau des Letzigrund-Stadions eine Niederlage erlitten und muss auf fast 23 Mio CHF verzichten. Ob das Unternehmen das Urteil ans Zürcher Obergericht weiterzieht, ist noch unklar. Auf der Gewinnerseite schlossen dagegen etwa Looser (+4,4%), Tornos (+4,2%) oder AMS (+3,9%).(awp/mc/cs)

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