CH-Schluss: SMI startet dank Pharmawerten fester in die Woche

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt ist am Montag mit festeren Notierungen in die neue Börsenwoche gestartet. Nach einigen Startschwierigkeiten rückte der Leitindex SMI rasch wieder zurück über die Schwelle von 10’800 Punkte und bewegte sich am Nachmittag gar auf die Marke von 10’900 Zähler zu. Dabei schloss der Index so hoch wie zuletzt im Februar des vergangenen Jahres, als Corona noch kaum Thema war und bei 11’270 Punkten ein Allzeithoch gesetzt wurde. Getragen wurde der SMI am Berichtstag von starken Pharmawerten, allen voran Roche. Techwerte fielen dagegen zurück.

In einem an Konjunktur- und Unternehmensnachrichten armen Tag schlug sich die Schweizer Börse mit der Unterstützung der Pharmawerte klar besser als andere Aktienmärkte. So gaben beispielsweise die Börsen in Frankfurt und Paris um beinahe ein Prozent nach. Händler sprachen mit Blick auf den guten Start ins Börsenjahr 2021 in der letzten Woche von einer Verschnaufpause. Insgesamt bleibe aber die Stimmung an den Finanzmärkten von der Hoffnung auf weltweit erfolgreiche Impfkampagnen im Kampf gegen das Coronavirus und weitere Konjunkturhilfen der Staaten geprägt. In den USA dürften Ökonomen zufolge weitere Stützungspakete der neuen Regierung um Joe Biden die Erholung der Wirtschaft befeuern. Vor diesem Hintergrund ziehen die US-Zinsen und mit ihnen der Dollar an.

Bis Handelsende gewann der Swiss Market Index (SMI) am Montag 0,67 Prozent auf 10’870,42 Punkte dazu. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst und wo die grossen Titel weniger Gewicht haben, stieg um 0,11 Prozent auf 1’722,63 und der umfassende SPI rückte um 0,34 Prozent auf 13’472,82 Zähler vor. Zum Schluss standen im SLI zehn Gewinner zwanzig Verlierern gegenüber.

Mit Abstand die kräftigsten Kursgewinne bei den Blue Chips erzielten Roche. Die Genussscheine rückten um 3,7 Prozent vor, während auch Novartis (+1,0%) gut nachgefragt wurden. Händler begründeten dies mit Umschichtungen in defensive und vergleichsweise krisensichere Werte. Zudem habe Roche von der Europäischen Kommission grünes Licht für das Grippemittel Xofluza erhalten, was den Bons nach dem Kursrückgang der letzten Woche ebenfalls Rückenwind verleihe, hiess es.

Zu den eher krisensicheren Werten zählen auch Aktien wie jene des Telekomkonzerns Swisscom (+0,6%) oder des Spezialchemiespezialisten Givaudan (+1,5%), die beide ebenfalls zu den Gewinnern gehörten. Nestlé (-0,8%) konnten da nicht mithalten. Im Vorfeld von Zahlenpublikationen wurden Geberit (+0,6%) und Sika (+0,5%) gekauft. Richemont (Aktie: +0,8%) legt nächste Wochen Angaben zur Umsatzentwicklung vor.

Die Kurse der Grossbanken Credit Suisse (+0,7%) und UBS (-0,3%) bewegten sich indessen in entgegengesetzte Richtung. Auch hier war von Umschichtungen zu hören. Bei der CS dürften einige Anleger zugegriffen haben, nachdem der Kurs am Freitag nach Bekanntwerden millionenschwerer Rückstellungen mit Blick auf einen Hypothekenstreit in den USA unter die Räder gekommen waren.

Die stärksten Abschläge verbuchten am Montag zyklische Werte, die sich in der Vorwoche gut geschlagen haben. Dazu zählten Technologietitel wie AMS (-3,7%), Logitech (-2,3%) oder Temenos (-2,5%). Aber auch bei LafargeHolcim (-1,5%) oder Kühne+Nagel (-1,6%) wurden Gewinne mitgenommen; und Straumann (-2,0%) litten unter einer Herabstufung.

Am breiten Markt standen die Aktien der Titlisbahnen (-5,8%) unter Druck. Die Tourismusfirma hat 2019/20 laut Angaben vom Freitag unter der Coronakrise gelitten und rote Zahlen geschrieben.

Zur Rose gewannen mit Blick auf gute Zahlen des Konkurrenten Shop Apotheke 5,5 Prozent und rückten auf ein neues Allzeithoch vor. Sulzer legten um 2,3 Prozent zu. Der Industriekonzern hat in Schweden die Firma Nordic Water dazugekauft. Analysten sprachen von einer sinnvollen Ergänzung des bestehenden Wassergeschäfts.

Relief Therapeutics (+5,2%) profitierten von einer Vereinbarung mit der US-Firma Quantum Leap Healthcare Collaborative, die sich an klinischen Studien zu einem Produktkandidaten beteiligen will. Fester schlossen auch Basilea (+1,6%) nach erwartungsgemäss ausgefallenen Umsatzzahlen. Derweil lagen die verfügbaren Barmittel über den eigenen Prognosen. (awp/mc/pg)

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