CH-Schluss: SMI gewinnt 0,4% auf 8971 Punkte

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat zum Auftakt in die neue Woche an die freundliche Tendenz der Vorwoche angeknüpft und den Handel am Montag mit höheren Notierungen abgeschlossen. Dabei geriet die Aufwärtsbewegung im Leitindex SMI im Verlauf des Tages zwischenzeitlich ein wenig ins Stocken, die Anschlusskäufe kurz vor Handelsende führten den Index jedoch zurück auf die Spur. Zur 9’000-Punktemarke fehlen dem SMI nun nur noch 30 Zähler. Einer guten Nachfrage erfreuten sich vor allem Finanzaktien. Dagegen rutschten die Aryzta-Titel nach enttäuschend aufgenommenen Zahlen ab.

Die aktuell gute Stimmung an den Finanzmärkten hat vor allem mit den am Freitag veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten zu tun. Die Beschäftigung hatte im Februar überraschend stark zugelegt, hingegen zog das Lohnniveau weniger deutlich an als am Markt befürchtet. Mit dem Lohnanstieg zu Jahresbeginn kamen Sorgen auf, wonach die US-Notenbank Fed die Geldpolitik rascher straffen könnte als bislang angenommen. Die jüngsten Wirtschaftsdaten deuten Händlern zu Folge nun aber kaum auf eine Beschleunigung hin. Gleichzeitig warnen sie vor den anhaltenden Risiken eines möglichen Handelskriegs.

Bis Börsenschluss gewann der Swiss Market Index (SMI) 0,44% auf 8’970,74 Punkte, nachdem er in der ersten Handelshälfte gar bis auf 8’983 Stellen geklettert war. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) rückte um 0,41% auf 1’470,74 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,36% auf 10’391,19 Punkte vor. Von den 30 wichtigsten Titeln lagen am Ende 24 im Plus und nur noch sechs im Minus.

Bei den Blue Chips büssten die Aryzta-Papiere nach einem volatilen Handel 2,3% ein. Der Backwarenkonzern hatte im ersten Halbjahr 2017/18, wie im Januar bereits angekündigt, eine deutliche Umsatz- und Gewinneinbusse erlitten. Das Management sieht sich in einem mehrjährigen Turnaround-Programm, wollte aber noch keine neuen Mittelfristziele kommunizieren. Die anhaltende Unsicherheit mit Blick in die Zukunft und drohende Restrukturierungskosten belasteten den Kurs.

Zu den weiteren, wenigen Verlierern zählten auch die Partizipationsscheine von Schindler (-1,5%), oder die Aktien von ABB (-0,6%) oder Sika (-0,3%). Kühne+Nagel sowie Adecco traten mit Abschlägen von 0,2% bzw. 0,1% mehr oder weniger auf der Stelle.

Auf der Gegenseite prägten Finanzaktien das Bild im SMI. Allen voran kletterten die Banken UBS (+1,2%), Julius Bär (+1,0%) und Credit Suisse (+0,9%) in die Höhe. Am Markt hiess es, dass gerade der Bankensektor vom Trump-Regime profitiere. So sei von möglicherweise geplanten Lockerungen der US-Finanzmarktregulationen zu hören.

Aber auch Versicherungswerte wie Swiss Life (+0,6%) oder Zurich Insurance (0,8%) wurden gut nachgefragt. Die Zurich hatte eine weitere, kleinere Übernahme in Lateinamerika getätigt. Analysten sehen den Zukauf als eine gute Ergänzung im Bereich Assistance und Reiseversicherung zu den jüngst vorgenommenen Ausbauschritten.

An der Spitze des SMI/SLI standen zum Schluss Dufry mit einem Plus von 1,6%. Der Reisedetailhändler gehört zu den zahlreichen Unternehmen, die im weiteren Wochenverlauf über den Geschäftsverlauf 2017 berichten werden. Die Index-Schwergewichte Roche, Novartis (beide +0,4%) und Nestlé (+0,3%) tummelten sich derweil im Mittelfeld. Nachrichten hatte es zu Novartis gegeben: Der Konzern nahm verschiedene Veränderungen in der Geschäftsleitung vor.

Der Nachrichtenfluss fand am Montag aber vor allem im breiten Markt statt, wo die Industrieunternehmen Tornos (-1,4%), VAT (+3,2%), Mikron (+5,7%), Belimo (-3,3%) sowie die Medizinalbedarfs-Gruppe IVF Hartmann (+3,7%) ihre Jahreszahlen für 2017 veröffentlicht hatten. Der Maschinenhersteller Mikron beispielsweise musste einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen. Angesichts des hohen Bestellungseingangs rechnen das Management und die Anleger aber mit einer Verbesserung im laufenden Jahr.

Die Aktien von U-Blox verloren 6,9%, nachdem Kepler Cheuvreux im Vorfeld der Zahlenpublikation die Aktien auf «Hold» abgestuft hatte. Deutliche Kurseinbussen verzeichneten etwa auch Airesis (-5,7%) oder Newron (-4,6%), während Santhera um 14% zulegten.

Darüber hinaus haben der Sensorenhersteller Sensirion und das Medizinaltechnikunternehmen Medartis Details zu ihren kommende Woche geplanten Börsengängen veröffentlicht.  (awp/mc/pg)

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