CH-Schluss: SMI gewinnt 0,1% auf 8994 Punkte

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Freitag mit leichten Avancen geschlossen. Im Handelsverlauf tendierte der SMI mehrheitlich im Bereich der Nulllinie oder knapp darunter, gegen Handelsende stützen dann die fester eröffnenden US-Aktien leicht. Am Brückentag nach Auffahrt bewegte sich das Handelsgeschehen aber wie üblich in ruhigen Bahnen. Die verhaltene Entwicklung des SMI resultierte zum grössten Teil aus der schwachen Entwicklung von Roche nach einem Studienmisserfolg. Die Mehrheit der Bluechips legte nämlich zu, wobei insbesondere der Höhenflug von Sika nach der Einigung im Streit mit der Erbenfamilie ins Auge stach.

Das Sentiment vor dem Wochenschluss war von Konjunkturdaten aus den USA vom Vortag positiv beeinflusst. So ist die befürchtete Beschleunigung der Inflation im April ausgeblieben, was etwas Druck von der US-Notenbank Fed beim Tempo der Leitzinserhöhungen nimmt. Eigentlich belastende Faktoren wie die Scharmützel zwischen Israel und dem Iran oder die politischen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Regierungsbildung in Italien blieben etwas im Hintergrund.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,10 Prozent höher bei 8’993,51 Punkten (Tageshoch bei 9’002,15). Im Wochenvergleich ergab sich ein Plus von 1,0 Prozent, es ist mittlerweile bereits das fünfte in Folge. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) zog um 0,39 Prozent auf 1’492,2 Punkte an und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,27 Prozent auf 10’723,13 Punkte. Von den 30 grössten Titeln schlossen 25 im Plus.

Als absoluter Highflyer ragten Sika mit einem Plus von 8,3 Prozent heraus. Die erzielte Einigung im Kontrollstreit zwischen Sika, der Erbenfamilie mit der Schenker-Winkler-Holding (SWH) und der französischen Saint-Gobain verlieh dem Titel Flügel. Die gefundene Lösung stelle für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation dar, so der Tenor am Markt. Ein gewichtiger Unsicherheitsfaktor falle damit nun weg.

Gut gesucht waren darüber hinaus auch die Banken, von denen Julius Bär (+2,0%) und CS (+2,1%) noch deutlicher anzogen als UBS (+1,3%). CS hätten noch immer von einer Kaufempfehlung in dieser Woche profitiert, sagte dazu ein Händler.

Über 1 Prozent lagen noch die Avancen von Swatch (+1,5%), Dufry (+1,6%), Vifor Pharma (+1,2%), Clariant und Lonza (je +1,0%).

Die Verlierer waren zwar klar in der Minderheit, die markanten Abgaben in den Genussscheinen von Roche (-1,7%) belasteten den Gesamtmarkt aber deutlich. Eine Kombinations-Studie mit dem Medikament Tecentriq für eine Form von Dickdarmkrebs hat ihren primären Endpunkt nicht erreicht, was in Marktkreisen teils kritisch taxiert wurde. Zusätzliche Belastung kam von einer Abstufung durch Bernstein auf «Market Perform» von «Outperform».

Im Sog von Roche fielen auch Novartis (-0,2%) etwas zurück.

Klar im Minus schlossen zudem LafargeHolcim (-4,0%) und Kühne+Nagel (-1,8%), beide wurden allerdings Ex-Dividende gehandelt. Während bei LafargeHolcim der Kursverlust in etwa der Dividende von 2,00 Franken entsprach, hätten Kühne+Nagel ohne diesen Abzug deutlich im Plus gestanden. LafargeHolcim wurden von einer Abstufung durch die DZ Bank auf «Halten» von «Kaufen» zusätzlich etwas zurückgebunden.

Das Feld der Aktien mit gesunkenen Kursen wurde von Zurich (-0,3%) komplementiert.

Im breiten Markt brachen Cosmo um 23 Prozent ein. Die Titel des Pharmaunternehmens reagierten mit dem Absturz auf einen Brief der FDA. Die US-Zulassungsbehörde hatte bei der Prüfung des Zulassungsantrags für das Medikament Methylen Blue MMX von Cosmo Mängel festgestellt. Analysten zeigten sich einerseits enttäuscht, blieben andererseits aber auch zuversichtlich für eine spätere Zulassung.

In der Folge hat Berenberg das Kursziel für Cosmo markant auf 174 Franken von 240 Franken gesenkt, das Rating «Kaufen» allerdings bestätigt.

Auffallend stark waren dagegen einige Industrietitel wie Schaffner (+4,9%), welche am Mittwoch nach Zahlen schon angezogen hatten, Schmolz+Bickenbach (+4,5%) oder Bobst (+3,0%). (awp/mc/pg)

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