CH-Schluss: SMI verliert 0,32% auf 9’398,60 Punkte

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat eine insgesamt wenig bewegte Sitzung am Donnerstag leicht im Minus beendet. Nach einem knappen Plus in der Eröffnungsphase drehte der Gesamtmarkt schon bald wieder und bewegte sich – gemessen am wichtigste Index SMI – die meiste Zeit um die Marke von 9’400 Punkten. Händler sprachen von einer seit ein paar Tagen anhaltenden Konsolidierung auf hohem Niveau, wobei es immer wieder zu Gewinnmitnahmen in einzelnen Titeln komme.

Der SMI habe sich seit dem Einbruch im Zuge des «Frankenschocks» sehr stark entwickelt und bewege sich weiter nicht allzu weit weg vom Allzeithoch aus dem Jahre 2007. Entsprechend seien viele Anleger etwas vorsichtig geworden, zumal etwa die Probleme in Griechenland alles andere als gelöst seien. Da es aber kaum Alternativen zu Aktien gebe, sei auch nicht mit einem grösseren Absturz zu rechnen, meinen viele Marktteilnehmer. Diverse am Nachmittag veröffentlichte US-Konjunkturdaten liessen die Märkte derweil mehr oder weniger unbeeindruckt.

Der SMI schloss die Sitzung 0,32% tiefer auf 9’398,60 Punkte. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,45% auf 1’395,66 und der marktbreite Swiss Performance Index (SPI) um 0,32% auf 9’428,62 Stellen nach. Von den 30 wichtigsten Aktien schlossen 23 im Minus und nur sieben im Plus.

Im Feld der Verlierer verzeichneten Sika mit -2,9% bzw. -102 CHF die grössten Abgaben, was somit den Dividendenabgang von 72 CHF nur teilweise erklärte. Händler sprachen weiterhin von Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit dem Verkauf der Stimmenmehrheit an die französische Saint Gobain Gruppe. Solange es hier keine Sicherheit gebe, dürfte die Volatilität hoch bleiben, hiess es.

Grössere Gewinnmitnahmen gab es ausserdem bei Adecco (-1,8%), wobei die Papiere des Personalvermittlers dank der Konjunkturerholung in Europa im bisherigen Jahresverlauf weiter zu den Top-Titeln gehören. Drittschwächster Wert unter den Top-30-Titeln waren Syngenta (-1,3%). Der Agrochemiekonzern wird am (morgigen) Freitag seine Erstquartals-Umsätze veröffentlichen.

Mehr als die Hälfte des SMI-Verlustes ging aber auf das Konto von Novartis (-1,0%). Die Papiere des Basler Pharmagiganten seien in letzter Zeit so stark gelaufen, dass es hier zu Gewinnmitnahmen gekommen sei, hiess es. Negative News gab es jedenfalls keine. Im Gegenteil: Die Novartis-Tochter Alcon hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für eine neuartige Augenlinse zur Behandlung von Patienten mit Grauem Star erhalten. Die Papiere des Konkurrenten Roche (-0,2%) waren den grössten Teil des Tages im Plus, büssten zum Schluss aber auch an Terrain ein. Die «Roche-Bons» seien zu Beginn von einer positiven Einschätzung aus dem Hause Société Générale gestützt worden, hiess es dazu.

Unter den drei SMI-Schwergewichten zeigten sich Nestlé (+0,8%) derweil klar am stärksten. Der weltgrösste Nahrungsmittel-Hersteller wird am Freitag die Umsätze für die Periode Januar bis März kommunizieren, wobei die Konkurrenten Danone und Unilever diese Woche bereits positiv überrascht haben und die Erwartungen auch bei Nestlé in die Höhe getrieben haben, wie es im Handel hiess.

Grösster Gewinner waren aber Aryzta (+2,0%), die sich bereits am Vortag positiv in Szene gesetzt hatten. Gewisse Analysten meinen, dass die Kursverluste nach Bekanntgabe der Picard-Übernahme Ende März zu hoch gewesen seien und es jetzt Erholungspotential gebe. Holcim legten mit +0,6% ebenfalls deutlich zu. Es scheine wieder etwas Ruhe in den Titel zu kommen, nachdem die Grossaktionäre Eurocement und Harris positive Signale bezüglich der Fusion mit dem französischen Konkurrenten Lafarge ausgesendet hätten, hiess es.

Nach anfänglichen Verlusten legten Actelion schon bald zu und schlossen deutlich höher (+1,7%). Das Biopharma-Unternehmen hatte am Morgen angekündigt, seine klinische Entwicklung auf dem Gebiet von immunologischen Erkrankungen zu beschleunigen und einen vielversprechenden Produktkandidaten zur Behandlung von Multipler Sklerose in eine Phase III-Studie zu bringen.

Im breiten Markt standen Sulzer (-4,3%) nach Angaben zur Entwicklung des Bestellungseingangs im ersten Quartal unter Druck. Vor allem die grösste Division Pumps Equipment habe enttäuscht, hiess es bei der Zürcher Kantonalbank. Grössere Abgaben gab u.a. es auch bei Airesis (-6,2%), Accu (-5,5%) oder Edisun (-4,3%), während etwa Barry Callebaut (+3,4%) oder u-blox (+2,4%) schön zulegen konnten. (awp/mc/upd/ps)

Exit mobile version