CH-Schluss: Positive Konjunkturdaten sorgen für weitere Erholung

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch an die Erholung des Vortages angeknüpft und erneut fester geschlossen. Allerdings bröckelten am späteren Nachmittag die Gewinne noch etwas ab. Für eine gute Stimmung an den Börsen sorgten positive Konjunkturdaten aus den USA und aus Europa. Mit den weiteren Kursavancen sei ein Teil der seit Anfang März erlittenen Einbussen inzwischen wieder aufgeholt, sagte ein Händler.

Die am Dienstag veröffentlichten US-Konsumdaten unterstützten das Szenario einer wirtschaftlichen Belebung und signalisierten, dass die Probleme der US-Wirtschaft zu Jahresanfang tatsächlich vor allem auf das schlechte Wetter zurückzuführen gewesen seien, sagte der Händler. Dazu gesellte sich das anhaltend gute Konsumklima in Deutschland. Weiterhin in den Hintergrund getreten ist dagegen die Krimkrise, auch wenn sie im Blickfeld der Investoren bleibt, wie es am Markt hiess.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,42% höher auf 8’334,34 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,67% auf 1’271,80 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) legte 0,49% auf 8’089,80 Punkte zu. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 25 im Plus, vier im Minus und einer unverändert.

Die deutlichsten Kursgewinne verzeichneten bei den Bluechips-Werten Givaudan (+2,6%) und Richemont (+2,4%). Die Titel der Branchennachbarin Swatch (+0,9) zeigten sich zum Auftakt der Uhren- und Schmuckmesse «Baselworld» – der Richemont allerdings fernbleibt – ebenfalls fester. Zulegen konnten auch Zykliker wie Transocean und Clariant (je +1,8%) oder ABB (+1,3%).

Klare Gewinne verzeichneten auch Sonova (+1,8%). Der Hörsystem-Hersteller profitierte von Produktnews im Vorfeld des Fachkongress «AudiologyNOW!» in den USA, darunter die Lancierung der dritten Generation des «unsichtbaren» Hörgerätes «Lyric». Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) bezeichnete dieses in einem Kommentar als «interessanten Wachstumstreiber».

Nur leicht über dem Marktschnitt schlossen die Grossbankentitel UBS (+0,8%) und CS (+0,6%). Dagegen traten die Titel des Vermögensverwalters Julius Bär (unv.) an Ort, nachdem sie Anfang Woche auf ihr bisheriges Jahrestief gefallen waren.

Bei den Versicherungstiteln schlossen Swiss Life (+1,7%) klar im Plus, während Zurich und Swiss Re (+0,4%) etwa mit dem Markt zulegen konnten. Die Bâloise-Titel schlossen auf dem Vortagesschluss, nachdem sie am Dienstag nach Jahreszahlen noch zu den stärksten Titeln im SMI/SLI gehört hatten.

Gebremst wurde der Markt von den Pharma-Schwergewichten: So schlossen Novartis (+0,1%) nur knapp im Plus. Der Pharmakonzern muss am Donnerstag beim Zulassungsantrag für sein Herzmedikament Serelaxin mit einem negativen Entscheid der US-Behörden rechnen. Am Vortag hatte der vorberatende Ausschuss eine negative Empfehlung ausgesprochen. Pharmaanalysten zeigten sich allerdings nach einem analogen Entscheid in Europa nicht überrascht.

Die Roche-Titel (-0,6%) gehörten am Mittwoch zu den wenigen Verlierern. Beobachter verwiesen auf die zunehmende Skepsis an den Märkten gegenüber Biotech-Werten aber auch auf die gute Entwicklung des Titels im bisherigen Jahresverlauf. Auch Actelion (-0,6%) schlossen schwächer. Bei den Titeln des Liftherstellers Schindler (-0,6%) dürften einige Anleger nach dem Anstieg am Vortag Gewinne mitgenommen haben.

Am breiten Markt sprangen die Conzzeta-Titel um 25% nach oben. Der Mischkonzern hatte am Mittwoch die Jahreszahlen 2013 kommuniziert, darüber hinaus teilte er aber auch eine Verschmelzung mit dem Hauptaktionär Tegula und einen damit verbundenen deutlich höheren Free Float der Aktie mit.

Freundlich aufgenommen wurden auch die Zahlen des Milchverarbeiters Emmi (Aktie +0,9%). Dagegen legten die Titel des Versicherers Nationale (+0,1%) nach Jahreszahlen nur wenig zu. Nur noch wenig überraschten die Zahlen des Energiekonzerns BKW, die Aktie gab dennoch um 1,5% nach. (awp/mc/pg)

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