CH-Schluss: SMI gibt 0,2% auf 8741 Punkte nach

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Gründonnerstag die verkürzte Karwoche mit leichten Verlusten beendet. Nach einem freundlichen Start bewegte sich der SMI trotz europaweit steigenden Kursen bei volatilem Verlauf mehrheitlich im Minus. Eine bessere Performance verhinderten die schwachen Pharma-Grossaktien, bei denen es nach zwei starken Tagen zu Gewinnmitnahmen kam. Die in den USA am Nachmittag publizierten Konjunkturdaten haben die hiesigen Aktienmarkt kaum bewegt, vielmehr war vor den Feiertagen Zurückhaltung angesagt. Das erste Quartal beendete der SMI trotz einer für einmal wieder positiven Gesamtwoche mit einem Minus von knapp 7%.

Die Stimmung habe sich vor dem langen Osterwochenende zwar etwas beruhigt, bleibe aber angeschlagen, hiess es in Marktkreisen. Das Thema Handelsstreit zwischen den USA und vor allem China habe in den vergangenen Tagen etwas an Brisanz verloren, gleichwohl bleibe es aber weit oben auf der Agenda der Investoren und sei keinesfalls ausgestanden. Einig sind sich die Kommentatoren darin, dass die Volatilität auf kurze Sicht erhöht bleiben dürfte.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss -0,17% tiefer bei 8’740,97 Punkten. Im Wochenvergleich ergab sich dennoch ein Plus von 2,0%. Der breite Swiss Performance Index (SPI) gab um 0,11% auf 10’189,89 Punkte ebenfalls leicht nach, wogegen der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) um 0,05% auf 1’434,68 Punkte anzog. Von den 30 wichtigsten Titeln legten knapp zwei Drittel zu.

An der Spitze der längeren Gewinnerliste zogen Aryzta (+2,9%) am kräftigsten an.

Gleich dahinter folgten Swiss Re (+2,2%). Die Titel profitierten von Spekulationen um den möglichen Einstieg des japanischen Technologiekonzerns Softbank. Nachdem es diesbezüglich zuletzt ruhig geworden ist, hiess es zuletzt in Medienberichten, dass Softbank sich mit einem Viertel beteiligen werde. Seitens Swiss Re verlautete dazu, dass mögliche strategische und finanzielle Implikationen einer Partnerschaft geprüft würden. Am kommenden Mittwoch hält Swiss Re einen Investorentag ab, von dem man sich weitere Informationen in dieser Angelegenheit erhofft. Goldman Sachs erwartet derweil von Swiss Re weiterhin hohe Kapitalrückflüsse und hat das Kursziel erhöht.

Gesucht waren auch Kühne+Nagel (+1,4%), Dufry (+1,1%) oder Richemont (+1,2%). ABB rückten ebenfalls um 1,1% vor, nachdem der Konzern am Vorabend die Emission von Dollar-Bonds im Gesamtvolumen von 1,5 Mrd USD gemeldet hat. KeplerCheuvreux hat derweil die Kaufempfehlung bei einem leicht reduzierten Kursziel bestätigt.

Nestlé (+0,1%) gingen unauffällig im Mittelfeld aus dem Handel. Zu Nestlé wurde am späten Mittwochnachmittag bekannt, dass der Konzern sein Wassergeschäft in Brasilien verkauft hat. Ausserdem wird offenbar das Geschäft von Gerber Life zum Verkauf ausgeschrieben.

Gar nicht gefragt waren dagegen Clariant (-1,1%) am Tabellenende, ebenso wenig Zurich (-1,0%) oder Lonza (-0,8%).

Gelitten hat der Gesamtmarkt indes vor allem unter den Abgaben in den defensiven Schwergewichten Novartis und Roche (je -0,9%). Diese beiden hatten an den beiden Vortagen mit Avancen von knapp 5% bzw. gut 3% den Gesamtmarkt mit nach oben gezogen, nun kam es hier vor Ostern zu Gewinnmitnahmen.

Leichte Verluste verzeichneten auch Vifor Pharma (-0,3%). Das Unternehmen hat verschiedene Wechsel im Verwaltungsrat angekündigt.

Im breiten Markt fielen Bossard mit einem kräftigen Minus von 7,9% auf. Die Aktien wurden für Sorgen rund um die finanzielle Gesundheit des Grosskunden Tesla in Sippenhaft genommen. Die Anleihen des Elektroautomobilpioniers waren im US-Handel unter Kursdruck geraten.

Aevis Victoria büssten nach Jahreszahlen 0,7% ein, wobei in Analystenkreisen vor allem die Profitabilität kritisiert wurde.

Bei den Gewinnern ragten Orascom (+4,8%) hervor, nachdem die ägyptische Tochtergesellschaft die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft hat, sowie die Aktien der SNB (+4,7%). (awp/mc/pg)

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