CH-Schluss: Schwächer ins Jahresende – 2014 knapp 10% im Plus

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat sich Dienstag etwas schwächer in das Jahresende verabschiedet. Dem Markt fehlten neue richtungsweisende Impulse über weite Strecken fast vollständig. Geprägt worden sei das Geschehen so weiterhin von den am Vortag gescheiterten Präsidenten-Wahlen in Griechenland und dem tiefen Ölpreis, hiess es im Handel. Zudem verleitete die lange Handelspause über den Jahreswechsel die Anleger zur Vorsicht. Auch belasteten einige Gewinnmitnahmen an der New Yorker Börse nach dem jüngsten Rekordlauf und etwas enttäuschende US-Wirtschaftsdaten.

Zu Beginn des neuen Aktienjahrs am kommenden Montag stelle die ungewisse politische Entwicklung in Griechenland mit den für Ende Januar anberaumten Neuwahlen eine gewisse Belastung dar, hiess es weiter. Allerdings scheine es, dass man an den Märkten einer Krise in Griechenland derzeit gelassener entgegen sehe als auch schon. Unsicherheitsfaktoren seien im kommenden Jahr zudem weiter der schwelenden Konflikt um Russland und die Ukraine und der tiefe Ölpreis. Für Lichtblicke sorgten teils die US-Wirtschaft und der festere US-Dollar.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss um 0,57% tiefer auf 8’983,37 Punkten. 2014 brachte den im SMI zusammengefassten 20 wichtigsten Aktien ein Plus von knapp 10%. Im Vergleich dazu hatte der SMI im Vorjahr um rund 20% und 2012 um 15% angezogen. Der im dritten Quartal 2011 eingeleitete Höhenflug hielt damit weiter an – vor allem gestützt vom billigen Geld der Notenbanken. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sank am Berichtstag um 0,65% auf 1’330,98 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,52% auf 8’857,03 Punkte. Von den 30 wichtigsten Schweizer Aktien schlossen am Dienstag 26 im Minus und vier im Plus; im Jahresvergleich legten indessen 22 SMI-/SLI-Aktien zu und nur deren acht erlitten Abgaben.

Im weitgehend ereignislosen Tagesgeschehen erlitten die Aktien des Ölbohr-Plattform-Betreibers Transocean (-2,3%) noch einmal die grössten Einbussen. Weitere grössere Verlierer waren in mehreren Branchen zu finden. So verloren die Finanzwerte Swiss Re, Bâloise, Swiss Life, Credit Suisse und Zurich Insurance sowie die defensiven Swisscom, die zyklischen Schindler, ABB und Sika sowie Luxusgüter-Aktien Richemont und Swatch zwischen 1,0 und 1,2%.

Belastet wurde der SMI vor allem durch die Abgaben in den Index-Schwergewichten Novartis (-0,7%) sowie etwas weniger in Nestlé (-0,4%). Demgegenüber schlossen Roche (-0,04%) kaum verändert. Novartis sind unter den Index-Schwergewichten mit rund +30% die besten Performer und notierten nur leicht unter ihrem Allzeithoch von 94,45 CHF, das erst kurz vor Weihnachten erreicht wurde. Nestlé zogen dieses Jahr um rund 12% an und Roche um gut 8%.

Galenica (+0,3%) waren indessen am Berichtstag – wie bereits am Vortag – auf tieferem Niveau gesucht. Grösste Kursgewinner waren indessen Lonza (+0,6%). Auch Sonova und Kühne+Nagel (je +0,2%) zogen etwas an.

Auf Jahressicht gesehen führen Actelion mit einem Plus von knapp 54% mit Abstand die Gewinnerliste unter den Standardtiteln an. Getrieben wurde die Biopharma-Aktie von Studienerfolgen mit dem Medikament Selexipag zu der Behandlung von Lungenbluthochdruck. 2013 war der Kurs der Actelion-Aktien bereits um über 73% angestiegen, ebenfalls dank Produkterfolgen. Dahinter folgen Aromen- und Riechstofftitel Givaudan mit +41% auf dem zweiten Rang sowie mit etwas Abstand die Life-Science-Werte Lonza (+32%).

Demgegenüber sind unter den Standardwerten Transocean dieses Jahr mit Abstand die grössten Verlierer, deren Wert hat sich seit Jahresbeginn mitunter infolge des gesunkenen Rohölpreises etwas mehr als halbiert (-59%). Grössere Abgaben erlitten zudem Swatch (knapp -25%) und die Apotheken- und Logistikwerte Galenica (fast -12%).

Im breiten Markt fielen am Berichtstag unter anderen Ci Com (-9,6%), Pelikan (-8,3%) und Norinvest (-6,7%) durch grössere Verluste auf. Demgegenüber waren Repower (+7,4%), Groupe Minoteries (+5,6%) und Phoenix Mecano (+3,4%) gesucht.

Im breiten Markt stellten die Aktien des Pharmaunternehmens Santhera dieses Jahr alles in den Schatten. Mit einem Schlusskurs von 85,05 CHF hat sich der Wert der Aktie gegenüber Ende 2013 mehr als verzwanzigfacht. Kurstreiber waren Fortschritte mit dem Produktkandidaten Catena/Raxone. Ein stattliches Plus von immerhin noch gut über 200% erreichten Ci Com und Myriad, jeweils über gut 100% verteuerten sich Publigroupe, Leonteq und Norinvest. Beinahe einen Totalverlust erlitten mit einem Minus von 92% hingegen die Aktionäre des Biotech-Unternehmens Cytos. (awp/mc/upd/ps)

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