CH-Schluss: Erster Verlusttag in 2014 vor US-Arbeitsmarktbericht

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat nach vier Gewinntagen in Serie im neuen Jahr am Donnerstag mit deutlichen Verlusten geschlossen. Die Abgaben weiteten sich vor allem zum Handelsende hin mit einer schwächer eröffnenden Wall Street aus. Dort hatten gute Konjunkturdaten die Börsen nur kurz gestützt. Die Anleger hielten sich vor dem mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktbericht für Dezember mit Engagements zurück, sagten Händler.

Der Bericht könnte Hinweise darauf liefern, ob die US-Notenbank beim Schliessen der Geldschleuse das Tempo forciert. Nach Börsenschluss in den USA wird der amerikanische Aluminiumhersteller Alcoa die dortige Berichtssaison eröffnen. In Europa stand am Berichtstag die EZB im Fokus. Diese hat trotz niedriger Inflation den Leitzins bei rekordtiefen 0,25% belassen, doch EZB-Chef Mario Draghi stellte weitere Lockerungen in Aussicht.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Donnerstag 0,68% tiefer bei 8’295,90 Punkten. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab um 0,54% auf 1’269,59 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,58% auf 7’925,14 Punkte nach. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen deren 20 im Minus und zehn mit Gewinnen.

Nach Analystenvoten stiegen Actelion (+2,0%) und Swiss Re (+2,6%) stark an und kontrastierten mit dem zusehends schwachen Gesamtmarkt. Für Actelion hat Jefferies das Kursziel deutlich erhöht und die Kaufempfehlung bestätigt. Für den Rückversicherer hat die Bank Vontobel die «Kaufempfehlung» bekräftigt und gleichzeitig das Kursziel angehoben. Vontobel geht von der Ausschüttung einer Jubiläumsdividende aus.

Auch die anderen Versicherer Swiss Life (+1,5%), Bâloise (+0,5%) und Zurich (+0,3%) figurierten heute auf den Einkaufszetteln. Die Grossbanken Credit Suisse (+0,1%) und UBS (-0,2%) fielen indes wenig auf.

In der Spitzengruppe waren auch Lonza (+2,9%) zu finden, der Überflieger von 2013. Der Lifescience-Konzern hat am Berichtstag eine Exklusivvereinbarung mit der britischen Beteiligungsgesellschaft Index Ventures abgeschlossen. Demnach werden die Basler für die Prozesse zur Herstellung und für die Produktion sämtlicher Produkte zuständig sein, die von einem Unternehmen kommen, bei dem die Beteiligungsgesellschaft Hauptaktionär ist.

Mit dem Gesamtmarkt schnitten die Pharma-Schwergewichte Roche (+0,4%) und Novartis (-0,6%) ab. Novartis ist in den USA mit einer Klage konfrontiert: Die Behörden werfen dem Unternehmen vor, Schmiergelder bezahlt zu haben, um den Absatz seines Medikamentes Exjade anzukurbeln. Überdies wird im Zusammenhang mit Novartis darüber spekuliert, dass sich das Unternehmen in Gesprächen mit dem US-Konkurrenten Merck über einen Tausch von Geschäftssparten befinden könnte. Nestlé belasteten den hiesigen Aktienmarkt hingegen mit einem Minus von 1,3%.

Auf der Verliererseite standen auch die beiden Luxusgüterwerte Swatch (-3,0%) und Richemont (-1,9%). Die einflussreichen Analysten von Merrill Lynch haben das Rating für die beiden Papiere in einer Neubewertung mit «Underperform», respektive «Neutral» wieder aufgenommen.

Givaudan (-2,7%), Adecco (-2,4%), Syngenta (-2,3%) und Clariant (-2,1%) gaben ebenfalls überdurchschnittlich nach. Um Clariant ranken sich Händlern zufolge Gerüchte, wonach der Chemiekonzern einen Käufer für sein Wasserbehandlungsgeschäft in Südafrika suche.

Im breiten Markt fielen Myriad mit einem satten Plus von 8,4% auf. Der Softwareanbieter hatte am Morgen darüber berichtet, dass sich die Zahl der Abonnenten ihres MSNGR-Chat-Dienstes in Lateinamerika im vierten Quartal 2013 verdoppelt hat. (awp/mc/upd/ps)

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