CH-Schluss: SMI mit verhaltenem Wochenauftakt – Starkes Novemberplus

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den letzten Handelstag im November mit einem Minus beendet. Der Leitindex SMI konnte zwar Anfangsverluste zügig wettmachen und zum Mittag klar ins Plus drehen. Am Nachmittag sorgten dann aber verhaltene US-Konjunkturdaten und Verluste an der Wall Street für eine Stimmungseintrübung.

Im Handel war zeitweise von «Ultimo-Käufen» von Fonds die Rede. Denn der November sei mit einem Plus von rund 9,5 Prozent einer der besten Monate überhaupt gewesen. Die Hoffnung auf Covid-19-Impfstoffe stütze weiter, heisst es. Der US-Pharmakonzern Moderna will als erstes Unternehmen die Zulassung für ihren Impfstoff in der EU beantragen und in den USA eine Notzulassung. Der Markt schwanke zwischen kurzfristigen Konjunktur-Sorgen und mittelfristigen Impfstoff-Hoffnungen, hiess es im Handel. Daher werde der Blick auf die fundamentalen Daten wichtiger. In den USA fiel das Geschäftsklima Chicago etwas unter den Erwartungen aus und auch die schwebenden Hausverkäufe sanken überraschend. Der wichtige US-Arbeitsmarktbericht steht erst am Freitag auf dem Programm.

Der SMI schloss 0,24 Prozent tiefer auf 10’476,43 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, verlor 0,14 Prozent auf 1’651,70 Zähler und der umfassende SPI um 0,29 Prozent auf 13’003,41 Punkte. Von den 30 Top-Werten schlossen 16 im Minus, 12 im Plus und zwei (SGS, Julius Bär) unverändert.

Die Uhrenwerte Swatch (-2,3%) und Richemont (-1,7%) konnten nicht an den positiven Trend der Vorwoche anknüpfen. Die Hoffnung auf eine schnelle Erholung der Reisebranche durch Impfungen waren wohl etwas sehr euphorisch, so ein Händler.

Auch die Finanzwerte haben im November deutlich zugelegt. Nun würden in Credit Suisse (-2,0%) und UBS (-2,1%) auch mal Gewinne eingestrichen, hiess es am Markt. Zudem habe die abgesagte Hochzeit der spanischen Banken BBVA und Sabadell das Sentiment für den Sektor getrübt, sagten Beobachter. Die Versicherer Swiss Life (-0,8%), Swiss Re und Zurich (je -0,9%) gingen ebenfalls mit Verlusten aus den Handel. Zu den schwächsten Werten unter den Blue Chips zählten auch AMS (-1,8%).

Bei den Schwergewichten schlossen Roche (GS) und Nestlé (je -1,1%) klar tiefer, während sich Novartis (+1,5%) deutlich fester zeigten.

Die grössten Gewinne wiesen Lonza (+3,2%), Adecco (+2,1%) und Logitech (+2,6%) auf. Für Adecco hat die Credit Suisse im Vorfeld des Investorentages ihr Rating gleich um zwei Stufen auf «Outperform» von «Underperform» hochgesetzt. Lonza und Logitech sind die bisherigen Lieblinge des Jahres – und diese Ende Jahr im Depot vorweisen zu können, mache sich immer gut, heisst es im Handel. Lonza profitierte zudem von den Neuigkeiten des Partners Moderna, denn der Pharma-Zulieferer ist mit der Impfstoffherstellung beauftragt.

Gesucht waren auch Givaudan (+1,7%), Partners Group (+0,9%) oder Geberit (+0,7%). Auch Kühne+Nagel (+1,5%), die in diesem Jahr bislang ebenfalls gut gelaufen sind, gewannen klar hinzu.

Im breiten Markt ging es mit den Valoren des Flughafens Zürich um 1,2 Prozent nach unten. Der für die UBS zuständige Analyst hatte sein Rating auf «Neutral» von «Buy» gesenkt.

Tecan zogen um 2,5 Prozent an. Konzernchef Achim von Leoprechting hatte im Gespräch mit der «Finanz und Wirtschaft» auch für das kommende Jahr ein anhaltend starkes Wachstum in Aussicht gestellt. Bei so viel Optimismus müsse man beim Laborausrüster zugreifen, hiess es am Markt.

Vifor stiegen um 0,7 Prozent. Am vergangenen Freitag hatten die Aktien einen Kurssprung gemacht und gut 8 Prozent zugelegt. Auslöser war ein Medienbericht, wonach der Pharmakonzern ins Visier von Private-Equity-Firmen gerückt sei.

Auffällig waren die Aufschläge bei Leclanché (+11,7%). Dottikon (+7,7%) legten nach der in der Vorwoche beschlossenen Kapitalerhöhung zu. Und auch Comet (+3,4%) konnte im Nachgang des Investorentages weiter zulegen. Bei den Verlierern stachen Zwahlen et Mayr (-4,9%), Landis+Gyr (-5,5%) oder U-Blox (-6,2%) heraus. (awp/mc/ps)

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