CH-Schluss: SMI geht unverändert aus dem Handel

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Mittwoch praktisch unverändert abgeschlossen. Händler sprachen von einem insgesamt ruhigen und wenig bewegten Handel, wobei der Markt die Verluste aus der ersten Sitzungshälfte am Nachmittag mehrheitlich wieder gut gemacht habe. An den Finanzmärkten fehle es nach wie vor an kursrelevanten Impulsen, daran hätten auch Konjunkturdaten aus den USA nichts geändert.

Nachdem die vorläufige Einigung im Handelsstreit der USA mit Mexiko den Kursen zuletzt Rückenwind verliehen habe, sei man nun wieder etwas vorsichtiger geworden, hiess es weiter. So gebe es bisher noch keinen neuen Handelsvertrag und offene Fragen etwa in Bezug auf die Teilnahme Kanadas. Zudem seien im Handelskonflikt mit China nach wie vor keine Fortschritte zu sehen.

Der Swiss Market Index (SMI) beendete den Tag schliesslich lediglich 0,42 Punkte (-0,0%) tiefer auf 9’083,84 Punkten nahe dem Tageshoch, im Tagestief um die Mittagszeit war er auf 9’043 Stellen zurückgefallen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,01 Prozent auf 1’486,36 Punkte ein und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,02 Prozent auf 10’847,38 Punkte. Unter den 30 wichtigsten 30 Titeln schlossen 14 im Plus, einer (Schindler) unverändert und 15 im Minus.

Kursbewegende News im Bereich der Blue Chips gab es wenige, entsprechend hielten sich auch die Kursveränderungen bei den meisten Titeln in Grenzen. Etwas aus dem Rahmen fielen Sonova (-2,8%) als klar grösster Verlierer. Händlern zufolge hat Tobias Rhis, der Sohn des verstorbenen Firmengründers Andy Rihs, 1,78 Millionen Aktien verkauft, was den Kurs deutlich belastet hat.

Die Uhrenwerte Swatch (-1,7%) und Richemont (-0,6%) verzeichneten ebenfalls relativ hohe Abgaben. Sie hätten den Rückwärtsgang eingelegt, nachdem sie am Dienstagnachmittag noch von guten Tiffany-Zahlen angeschoben worden seien, sagte ein Händler dazu.

Relativ deutlich auf den Gesamtmarkt drückten ausserdem Novartis (-0,5%). Ein Grund dürfte laut Händlern gewesen sein, dass die Augenheiltochter Alcon ein Produkt vom Markt nehmen muss. Dies werde jedoch keine grösseren finanziellen Belastungen nach sich ziehen, sagte ein Konzernsprecher auf Anfrage. Auch die defensiven Swisscom (-0,7%) schlossen deutlich schwächer. Hier hätten zuversichtliche Aussagen des Rivalen Salt zum Eintritt in den Festnetzbereich belastend gewirkt.

Auf der Gewinnerseite ragten Givaudan (+2,4%) derweil relativ klar heraus. Der Aromen- und Riechstoffhersteller profitierte laut Händlern im Vorfeld des Investorentags vom Donnerstag von der Wiederaufnahme der Abdeckung durch das US-Haus Morgan Stanley mit «Overweight». Ausserdem hat der Konzern eine strategische Partnerschaft mit dem indischen Unternehmen Synthite vermeldet im Bereich Parfümerie.

Einigermassen gut gesucht waren auch einige Industrie-Titel wie etwa Sika (+1,5%) und Geberit (+0,6%), aber auch die Papiere das Backwaren-Herstellers Aryzta (+1,0%) oder des Pharmakonzerns Vifor (+0,8%) schlossen klar höher. News dazu gab es allerdings keine.

Im breiten Markt stachen Emmi (-6,6%) nach der Publikation des Halbjahresergebnisses als grösster Verlierer hervor. Der Milchverarbeiter hat zwar zugelegt und den Ausblick für den Markt Europa leicht nach oben revidiert, insgesamt die Erwartungen der Analysten aber nicht erreicht. Die vorsichtigen Aussagen zur diesjährigen Gewinnentwicklung seien ausserdem nicht gut aufgenommen worden, so ein Händler. Vor allem das Lager der inländischen Institutionellen habe zu den Verkäufern gehört.

Jungfraubahn (+4,5%) legten ebenfalls Halbjahreszahlen vor und gehörten damit zu den Top-Werten. Trotz einem harzigen Jahresstart seien die Höchstwerte aus dem Vorjahr übertroffen worden, hiess es wohlwollend im Markt. Auch die Valoren der Basler Kantonalbank (+2,7%)) gefielen mit einer deutlich Avance. Das Institut hat den Steuerstreit mit den USA abgeschlossen. Durch die Einigung mit den US-Behörden werde ein grosser negativer Faktor beseitigt, hiess es dazu in einem Kommentar.

Grössere Gewinne gab es ausserdem noch für Asmallworld (+9,1%), Leclanché (+5,6%) oder Cicor (+4,7%), klare Abgaben dagegen bei GAM (-6,0%), Tornos (-4,1%) oder Gavazzi (-2,9%). (awp/mc/pg)

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