CH-Schluss: SMI gibt 0,5% auf 8’966 Punkte ab

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Nach einem zumindest leicht positiven Start in den Handelstag rutschte der SMI am Nachmittag klar ins Minus. Der Schweizer Leitindex konnte sich dem Sog der US-Börsen nicht verschliessen, die nach einer Feiertagspause mit Verlusten in den Handel gestartet waren. Marktexperten sprachen von einer «immensen Gefahr eines Richtungswechsels» an der Wall Street. Das Marktumfeld sei gegenwärtig «extrem überhitzt» und der Dow habe kurzfristig das Ziel seines Rallyes erreicht.

Dazu passten auch die jüngsten Konjunkturnachrichten aus den USA, wo die Verkäufe bestehender Häuser im Dezember überraschend deutlich zurückgegangen waren. Zudem verwiesen Marktakteure auf die tiefe politische Zerstrittenheit in den USA und in Grossbritannien, die «erhebliche Risiken für die Wirtschaft» berge. Hierzulande stand der Handelstag primär im Zeichen der Quartalszahlen der UBS. Mit diesen hatte die Grossbank die Erwartungen verfehlt. Auch beim Blick nach vorne hatte sie eher leise Töne angeschlagen.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor bis Handelsschluss 0,50 Prozent auf 8’966,34 Punkte. Sein Tagestief hatte er bei 8’941,22 Punkten markiert. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) fiel um 0,66 Prozent auf 1’391,73 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,44 Prozent auf 10’465,61 Stellen. Von den 30 SLI-Werten schlossen nur sieben im Plus, der Rest im Minus.

Die grössten Verluste unter den Blue Chips verzeichneten die volatilen Aktien von AMS sowie UBS mit je -3,2 Prozent. Die Grossbank hatte im vierten Quartal 2018 die Erwartungen der Börsenexperten verfehlt. Analysten zeigten sich enttäuscht. «Das schwächere Ergebnis war ganz klar auf die Marktentwicklung zurückzuführen», sagte CEO Sergio Ermotti. Er erklärte, dass sich die Bank auf anhaltend schwierige Marktbedingungen vorbereite.

Die Aktien des Konkurrenten Julius Bär (-2,5%) fielen im Schlepptau ebenfalls. Besser erging es CS (+0,2%).

Zudem trennten sich Investoren verstärkt von Zyklikern wie Geberit, ABB und Kühne+Nagel. Die Titel gaben zwischen 0,8 und 1,6 Prozent nach. Bei ihnen dürfte die Unsicherheit um das weitere Wirtschaftswachstum belastet haben. Zudem seien in den vergangenen Tagen vor allem Werte gefragt gewesen, von denen sich Investoren im Schlussquartal 2018 noch im grossen Stil getrennt hatten. Da sei es nun wieder zu Gewinnmitnahmen gekommen, sagten Händler.

Bei den Aktien von Clariant (-1,4%) und Lonza (-1,8%) wirkten sich jeweils Analystenkommentare negativ auf die Kurse aus.

Auf der Gewinnerseite sorgten derweil Nestlé (+0,1%) dafür, dass der Gesamtmarkt nicht noch tiefer im Minus fiel. Roche (-0,4%) sowie Novartis (-0,2%) standen bei Börsenschluss zumindest nur knapp im Minus.

Über weite Strecken gesucht waren nach Zahlen Logitech (-0,3%), doch rutschten auch diese Valoren am Nachmittag mit dem Gros der SLI-Titel ins Minus. Besser erging es Givaudan (+0,6%). Diese gehören einerseits zu den Titeln mit defensivem Charakter, die am Dienstag gesucht waren. Andererseits wurden die Papiere von MainFirst hochgestuft.

Tagesgewinner unter den Blue Chips waren Sonova (+1,0%). Knapp für ein Plus reichte es SGS (+0,1%). Die Zahlen waren in etwa wie erwartet ausgefallen. Positiv sahen Analysten die verbesserte Profitabilität.

Im breiten Markt waren Perrot Duval mit einem Kurssprung von knapp 40 Prozent der unangefochtene Spitzenreiter. Die Beteiligungsgesellschaft hat eine Kaufofferte für die Infranor Holding sowie die Bleu-Indim S.A. erhalten.

Beim Maschinenbauer Mikron (+7,1%) nahmen Investoren den Umsatzsprung freundlich auf. Der Auftragseingang hat 2018 demnach ein Rekordniveau erreicht.

Klarer Verlierer im breiten Markt waren Tornos (-5,9%). Dies, obwohl die Firma 2018 sowohl Umsatz als auch Auftragseingang im zweistelligen Bereich gesteigert hat. (awp/mc/ps)

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