CH-Schluss: SMI stagniert bei 8’908 Punkten

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat zum Wochenstart erst einmal eine Verschnaufpause eingelegt und ist marginal tiefer aus dem Handel gegangen. Nach der jüngsten Rally habe man am Montag wieder ruhigere Töne angeschlagen, hiess es im Handel. Ende letzter Woche hatte die Aussicht auf noch mehr Billiggeld der EZB sowie eine Leitzinssenkung durch die chinesische Notenbank den Dividendenwerten Rückenwind verliehen.

Die Anleger warten nun auf frische Impulse durch die laufende Berichtssaison der Unternehmen sowie durch Signale zur Zinspolitik der US-Notenbank Fed in den kommenden Tagen. Im Fokus steht insbesondere die Oktober-Sitzung des US-Offenmarktausschusses vom kommenden Mittwoch. Die grosse Frage, die den Markt umtreibt, ist die nach dem Zeitpunkt der Zinswende in den USA. Zwar dürften die Währungshüter nicht an der Zinsschraube drehen, doch werde die Erklärung der Entscheidung genau beachtet werden.

Der Swiss Market Index (SMI) verlor zu Wochenbeginn 0,03% auf 8’907,86 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in welchem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, sank um 0,02% auf 1’331,74 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,01% auf 9’107,65 Zähler. Bei den 30 Blue Chips kamen auf 17 Gewinner 13 Verlierer.

Die grössten Gewinner waren die Titel der Credit Suisse (+1,6%). Die Aktien waren in der vergangenen Woche mit den Angaben zur neuen Strategie unter Druck gekommen. Über das Wochenende erläuterten CEO Tidjane Thiam und VR-Präsident Urs Rohner in mehreren Interviews die neuen Ziele der Bank. Sie betonten dabei u.a. die Wichtigkeit von Wachstum und unterstrichen, dass nebst hohen Sparzielen auch Investitionen geplant seien. Ausserdem hegt die CS Gerüchten zufolge offenbar Interesse an der schottischen Aberdeen Asset Management.

Schindler zogen um 1,0% an; die Aktien des Lift- und Fahrtreppenkonzerns hatten bereits am Freitag im Zuge guter Quartalszahlen deutlich zugelegt. Gewinne verzeichneten auch andere zyklische Papiere wie Lonza (+0,9%) sowie Kühne+Nagel (+0,5%), erstere werden am Donnerstag einen Zwischenbericht zum dritten Quartal vorlegen. Geberit (-0,7%) wurden hingegen am Vortag der (morgigen) Ergebnispublikation verkauft.

Auch Novartis (Aktie +0,2%) wird am Dienstag Quartalszahlen publizieren. Die anderen Index-Schwergewichte bewegten sich ebenfalls nicht weit von den Schlusswerten vom Freitag: Nestlé gaben um 0,3% nach, Roche um 0,1%.

LafargeHolcim stiegen um 0,4%. Der kürzlich fusionierte Zementkonzern hatte am Freitag den Abschluss des Squeeze-Out der restlichen Lafarge-Aktionäre gemeldet. Somit könne sich das Management nun darauf konzentrieren, die Integration fortzusetzen und die geplanten Synergien zu erreichen, hiess es von Seiten des Konzerns.

Gewinnmitnahmen waren indes in Syngenta (-0,6%) zu sehen. Die Papiere des Agrochemiekonzerns hatten letzte Woche um deutliche 10,2% zugelegt, befeuert vom Rücktritt des CEO. «Profit taking» wurde im Handel auch im Fall der Julius-Bär-Aktien bemüht, die sich um 2,1% verbilligten. Im Bankensektor stiegen die UBS-Valoren um 0,3%. Die grossen Versicherer Swiss Re (+0,4%) und Zurich Insurance (+0,1%) lagen etwas über dem Markt.

Die grössten Verluste verzeichneten die Aktien des US-Ölbohrdienstleisters Transocean mit minus 2,3%. Der Konzern gab bekannt, dass die Auslieferung und die Inbetriebnahme zweier Bohrschiffe an den Energiekonzern Shell mit zwölfmonatiger Verspätung erfolgen werde. Der Fall zeige, dass sich derzeit die Erschliessung neuer Ölfelder angesichts des niedrigen Ölpreises kaum lohne, meinten Analysten.

Im breiten Markt fielen AMS mit minus 7,3% auf, bevor der Chiphersteller nachbörslich Zahlen zum dritten Quartal 2015 zeigte. Beobachter führten die von regen Handelsaktivitäten begleiteten Abgaben auf Ängste rund das anstehende Ergebnis zurück, nachdem die Aktien in den letzten Wochen von Übernahmespekulationen angetrieben wurden.

Demgegenüber gewannen Myriad am Tag vor dem Investorentreffen mit sehr hohe Volumen 3,8% dazu. Leonteq verteuerten sich gar um 6,3%, Coltene um 5,5%. )awp/mc/upd/ps)

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