CH-Schluss: SMI rückt 0,2% auf 8’634 Punkte vor

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die kräftige Erholung vom vergangenen Freitag zu Beginn der neuen Woche bestätigt, in Handelsverlauf aber an Schwung verloren. Nach gutem Beginn schloss der Leitindex SMI am Montag leicht im Plus. Zwar beendeten die meisten Blue Chips, angeführt von Zyklikern und Finanzaktien, den Tag mit Kursgewinnen. Auf der Gegenseite drückten aber die starken Abgaben der Roche-Genussscheine auf den Index. Im Anschluss an den bedeutenden Krebskongress Asco kamen auch die Aktien des Branchennachbars Novartis nicht vom Fleck.

Die Grundstimmung an den Märkten sei aber nach wie vor gut, was auch am Anstieg der wichtigsten europäischen Börsen und an der Wall Street abzulesen sei, erklärte ein Händler. Am Freitag hatte die politische Entspannung in Italien gepaart mit sehr guten Jobdaten aus den USA die Aktien beflügelt. Die Anleger können sich trotzdem nicht in Sicherheit wähnen, Händler warnen vor den nach wie vor präsenten politischen Unsicherheiten. So droht sich der Tonfall im Handelsstreit zwischen den USA und China, aber auch im Zollkonflikt der USA mit der EU zu verschärfen. In der EU etwa wurden Stimmen laut, die zu den US-Strafzöllen einschneidende Gegenmassnahmen fordern.

Der Swiss Market Index (SMI) rückte bis Handelsschluss um 0,18 Prozent auf 8’634,42 Punkte vor. Den Tag eröffnet hatte der Index oberhalb davon bei 8’667 Zählern. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewann 0,40 Prozent auf 1’436,66 Punkte. Hier haben die Schwergewichte, darunter auch Roche, einen eingeschränkten Einfluss. Der breite Swiss Performance Index (SPI) legte am Berichtstag um 0,25 Prozent auf 10’359,75 Stellen zu. Im SLI standen am Ende 24 Gewinner fünf Verlierern gegenüber. Novartis traten am Ende auf der Stelle.

Die beiden Pharmakonzerne Roche (Aktien: -0,8%) und Novartis (unv.) hätten am Asco-Treffen in Chicago nur bedingt überzeugt, hiess es am Markt. Laut Analysten droht Roche, etwa im Kampf um Marktanteile in der Behandlung von Lungenkrebs, auf die Rolle eines Nischenanbieters reduziert zu werden. Ausserdem belaste die anhaltende Sorge von Nachahmermedikamenten, so ein Händler. Bei Novartis hiess es, dass auch die jüngsten Daten zum Brustkrebsmittel Kisqali nicht für eine grössere Nachfrage sorgen dürften.

Schwächer gingen nebst Roche bei den Blue Chips noch Titel wie jene der Technologiegruppe ABB (-0,2%), des Personaldienstleisters Adecco (-0,1%) oder des Backwarenkonzerns Aryzta (-0,3%) aus dem Handel. Nach dem Kursfeuerwerk vom Freitag hätten die Anleger bei Aryzta eine Verschnaufpause eingelegt, hiess es. Ausserdem sorge man sich vor einer möglichen Kapitalerhöhung.

Auf der Gewinnerseite legten die Titel des Reisedetailhändlers Dufry (+1,7%) am stärksten zu, gefolgt von Julius Bär (+1,5%) und Logitech (+1,6%). Die Papiere des Computerzubehörherstellers haben einen Lauf, seit Jahresbeginn verteuerten sie sich beinahe um einen Viertel und klettern weiter auf neue Allzeithöchstwerte. Bei Bär wurden Befürchtungen um mögliche Probleme im Italien-Geschäft beiseite gewischt.

Deutlich nach oben ging es weiterhin mit den Grossbankentitel der UBS (+1,0%) und der Credit Suisse (+0,8%). Bei Vifor Pharma (+0,6%) stützte eine Kurszielerhöhung durch die CS den Kurs ein wenig.

Die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont rückten um 0,8 Prozent vor. Am Freitag hatte Richemont eine Online-Plattform für Second-Hand-Uhren in Grossbritannien dazugekauft, am Montag wurde der Verkauf der defizitären Lederwarentochter Lancel bekannt. Insbesondere vom Zukauf von der britischen Watchfinder erhoffen sich Marktteilnehmer Wachstumschancen.

Im breiten Markt war am Montag wenig los. Gesucht waren ohne News Datacolor (+4,7%), Von Roll (+4,5%) oder Börsenneuling Polyphor (+4,3%). Siegfried gewannen leichte 0,3 Prozent dazu. Das Unternehmen hatte per Ende Jahr einen Wechsel auf dem CEO-Posten angekündigt.

Auffällig waren noch die Abgaben bei Leclanché (-6,6%), Meyer Burger (-4,0%) oder Tornos (-3,9%). (awp/mc/ps)

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