Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt ziehen die Kurse am Dienstag mehrheitlich etwas an. Die Unsicherheiten um die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump bleiben aber ein Dauerthema. «An Arbeitseifer mangelt es Donald Trump wahrhaftig nicht», kommentiert denn auch ein Händler. Nach dem Zollhammer Anfang April stünden nun die nächsten Importzölle an. Diesmal treffe es die Filmindustrie sowie die Pharmakonzerne ausserhalb der USA.
«Hollywood geht es im Augenblick nicht mehr so gut und Medikamente aus dem Ausland sind ebenfalls für den US-Präsidenten ein Dorn im Auge», so der Börsianer weiter. Aber auch die Frage, welcher Sektor als nächstes ins Zollvisier von Trump gerät, verunsichere die Marktteilnehmer. «Das Zollkarussell bleibt zum Leidwesen der Anleger somit nicht stehen.» Zuletzt hatten Hoffnungen auf eine mögliche Annäherung zwischen den USA und China die Aktienmärkte ein wenig beruhigt. Allerdings sei diese Erholung fragil. Bislang hätten die Verhandlungen noch keine nennbaren Ergebnisse gebracht. Dazu geselle sich nun eine gewisse Nervosität vor der am heutigen Dienstag beginnenden Zinssitzung der US-Notenbank Fed. Am Markt werde ein «on-hold»-Entscheidung erwartet, eine erste volle Zinssenkung erst im Juli.
Der Leitindex SMI gewinnt gegen 9.15 Uhr 0,20 Prozent hinzu auf 12’257,53 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,19 Prozent auf 1989,73 und breite SPI 0,16 Prozent 16’686,24Zähler. Im SLI gewinnen 23 Werte hinzu und sieben geben nach.
Aus den Reihen der Blue Chips hat sich am Morgen Geberit (+0,1%) mit Zahlen gemeldet. Der Sanitärtechnikkonzern hat demnach im Startquartal 2025 mehr Umsatz erzielt als im Vorjahreszeitraum. Geholfen haben die klar höheren Verkaufsvolumina. Die Gewinnmarge kam etwas zurück, blieb aber klar über dem anvisierten Zielband.
Derweil reagieren die beiden Pharmaschwergewichte Roche (+0,1%) und Novartis (+0,2%) kaum auf die Zolldrohungen. Sie hatten in den vergangenen Wochen allerdings deswegen schon Federn gelassen. Grösster Gewinner im SLI sind mit +0,9 Prozent die Aktien des Generika-Konzerns Sandoz.
Für Spannung sorgen derweil in den hinteren Reihen Rieter (-2,1%) und Oerlikon (+21%). So wird der Winterthurer Textilmaschinenkonzern die Oerlikon-Tochter Barmag für 713 Millionen Franken kaufen. Barmag stellt Anlagen zur Produktion von Chemiefasern her. Bei diesen Nachrichten spielen die Oerlikon-Zahlen zum ersten Quartal nur eine beiläufige Rolle. Das Unternehmen hat einen leichten Rückgang beim Umsatz und dem Auftragseingang ausgewiesen. (awp/mc/ps)