CH-Schluss: SMI verliert 1,1% auf 8001 Punkte

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat den Montagshandel mit Abgaben beendet. Der Leitindex SMI bewegte sich bereits im frühen Handel nach Süden und konnte sich auch im Verlauf des Nachmittags davon nicht wesentlich erholen. Mit einer schwächeren Wall Street ging es dann zum Handelsschluss nochmals hinab. Der Index schloss nur knapp über der 8’000-Punkte-Marke. Laut Händlern gab es aber keine speziellen Gründe für den schwachen Wochenstart. Vielmehr bewege sich der SMI seit September in einer Spanne zwischen 8’000 und 8’300 Stellen, die er voraussichtlich bis zu den US-Wahlen nicht verlassen werde.

Die Nervosität könnte unmittelbar vor den Wahlen noch einmal zunehmen und für eine höhere Volatilität an den Märkten sorgen, heisst es weiter. Auch die bis zur Wahl wahrscheinlich weiter bestehende Unsicherheit um eine Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed werde weiter belasten. Zwar werden die Währungshüter dieses Mal wohl still halten, im Dezember dürften sie dann aber die Zinsen anheben, so die Einschätzung. Am Nachmittag sorgte der Empire State-Index mit einer weiteren Stimmungsverschlechterung für einen weiteren Dämpfer, den auch eine leicht erhöhte Industrieproduktion nicht wettmachen konnte.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 1,10% tiefer bei 8’000,96 Punkten auf Tagestief. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor 1,03% auf 1’228,72 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,06% auf 8’743,13 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titel schlossen mit Ausnahme von Clariant alle im Minus.

Die Verliererliste wurde von den Uhrenwerten Richemont (-3,5%) und Swatch (-3,4%) angeführt. Hier dürfte es nach den deutlichen Avancen der Vorwoche zu Gewinnmitnahmen gekommen sein, hiess es in Marktkreisen. Immerhin hatten beide Aktien in der Vorwoche zweistellig zugelegt. Auch Zykliker wie Dufry (-2,9%) oder die zuletzt volatilen Aryzta (-2,2%) gaben ab.

Die drei Schwergewichte Nestlé (-1,1%), Roche (-1,3%) und Novartis (-1,2%) gehörten ebenfalls zu den grössten Verlierern. Mit Galenica (-1,2%), Actelion (-0,8%) und Sonova (-1,0%) gaben noch weitere Vertreter aus dem Gesundheitssektor nach. Händler verwiesen darauf, dass von Nestlé, Roche und Actelion am Donnerstag Zahlen auf dem Programm stehen. Novartis folgen dann in der kommenden Woche.

Auch im breiten Markt verbuchten mit Santhera (-4,1%) oder Ypsomed (-2,5%) weitere Unternehmen aus der Branche überdurchschnittliche Kursverluste.

Abgaben verzeichneten auch die Anteilsscheine der beiden Grossbanken UBS (-1,0%) und Credit Suisse (-0,8%). Sie knüpften damit beide an den schwächeren Trend der Vorwoche an. Im Markt verwiesen Akteure auf Meldungen zur Deutschen Bank am Wochenende. Offenbar zieht sich der deutsche Branchenprimus wegen der derzeit mit Hochdruck laufenden Verhandlungen über einen Milliardenvergleich in den USA aus einem Teil des dortigen Investmentbankings zurück.

Aber auch die Aussagen von Finma-Direktor Mark Branson könnten verunsichern. Beim Warnsystem der Bankenaufsicht Finma zu Geldwäscherei-Risiken seien 15 Banken im roten Bereich, sagte er in einem Interview. Auf dieser roten Liste stehe auch eine Grossbank.

Beim Agrochemiekonzern Syngenta (-0,4%) blieben die Gerüchte über eine geplante Fusion der grossen staatlichen chinesischen Chemieunternehmen Sinochem und ChemChina ein Thema. Ein solcher Zusammenschluss könnte die Übernahme von Syngenta durch ChemChina verzögern, meinen Investoren.

Einziger positiver Wert unter den Blue Chips waren Clariant (+0,2%). Die Zykliker ABB, Schindler (je -0,3%) und SGS (-0,4%) gingen mit vergleichsweise geringen Abschlägen aus dem Handel.

Im breiten Markt gaben neben den Gesundheitswerten vor allem die Anteilsschein der Schweizerischen Nationalbank (-8,5%) nach dem Höhenflug der vergangenen Monate erneut deutlich nach. Auch Temenos (-3,6%), die am Mittwoch berichten, wiesen auffällige Abgaben aus. Bei AMS (-2,1%) wurde weiterhin der Stopp des Samsung Note 7 als Belastung gesehen.

Klar aufwärts ging es dagegen für die Titel des Cybersecurity-Anbieters Wisekey (+3,2%) und auch Air Tech (+5,0%) waren gefragt. (awp/mc/pg)

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