CH-Schluss: SMI rückt 0,1% auf 8’879 Punkte vor

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag leicht zugelegt und damit nach zwei Verlusttagen eine Trendwende geschafft. Nach verhaltenem Start und einem Verlauf mehrheitlich in negativem Terrain rückte der SMI erst am späteren Nachmittag in die Gewinnzone vor, gestützt vor allem von den kräftig anziehenden US-Aktien. Ein noch besserse Resultat verhinderte der Dividendenabgang bei Roche, welcher den SMI rund 40 Punkte kostete.

Der Schwung am Nachmittag kam insbesondere von guten Konjunkturdaten aus den USA. Diese liessen den SMI vorerst zwar kalt, dem Aufwärtssog des Dow Jones und anderer europäischer Märkte konnte sich der hiesige Leitindex dann aber nicht mehr entziehen. Insgesamt wurde die Stimmung an den Aktienmärkten in Börsenkreisen als weiterhin ambiavalent eingeschätzt. So wurde auch im Zusammenhang mit dem neue Wirtschaftsberater von US-Präsident Tump, Larry Kudlow, darauf hingewiesen, dass dieser bereits in einem ersten Interview auf Konfrontationskurs mit der EU und China gegangen sei, andererseits darauf, dass er sich schon mehrfach gegen Strafzölle ausgesprochen habe.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss 0,11% höher bei 8’878,98 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) legte dagegen wegen der beschränkten Gewichtung von Roche um 0,66% auf 1’459,98 Punkte deutlicher zu und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,68% auf 10’355,25 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln schlossen 28 im Plus.

Die starke Bremse für den SMI war der erwähnte Dividenden-Abzug bei Roche im Umfang von 8,30 CHF. Der Genusschein büsste deshalb 3,3% ein, was sich im SMI mit einem absoluten Minus von gut 40 Punkten niederschug. Ohne diesen Effekt hätten auch Roche zugelegt.

Ein kleines Kursdebakel erlebten Dufry (-6,2%) im Anschluss an die Jahreszahlen 2017. Zwar hatte der Reisedetailhändler ein aus Analystensicht ordentliches Umsatzwachstum abgeliefert, beim Gewinn aber die Erwartungen aufgrund der höheren Steuerlast deutlich verfehlt. Ausserdem sorgte die Ankündigung einer Dividende ohne deren Höhe zu nennen für Fragezeichen. Unter anderem wurden zudem die steigenden Kosten durch neue Konzessionen als möglicher Risikofaktor hervorgehoben.

Alle anderen Bluechips rückten aber vor, am meisten die Aktien des zweiten Unternehmens mit Jahreszahlen, Vifor Pharma (+5,2%). Das Unternehmen hat erstmals seit der Aufteilung der ehemaligen Galenica in zwei unabhängige Geschäfte einen Jahresbericht vorgelegt. Dabei hat Vifor beim Umsatz die durchschnittlichen Erwartungen in etwa erfüllt, auf Gewinnebene aber etwas besser abgeschnitten.

Gesucht waren auch die Finanzwerte und dabei die Versicherungen nach einem zuversichtlichen Ausblick der Munich Re noch etwas mehr als die Banken. So zogen Swiss Life (+2,0%), Bâloise (+2,1%), Zurich (+1,5%) und Swiss Re (+1,4%) klar an. Bei den Banken verteurten sich Julius Bär (+1,9%) deutlicher als UBS (+1,6%) und CS (+1,0%), dieser Sektor erhielt etwas Rückenwind durch die Aussicht auf eine weniger strenge Regulierung in den USA.

In der weiteren Spitzengruppe fanden sich noch Lonza oder Richemont (je +1,6%). Der Luxusgüterkonzern kann mit der geplanten Vollübernahme der Online-Verkaufsplattform Yoox Net-A-Porter (YNAP) voranschreiten, denn die italienische Börsenaufsicht hat den Angebotsprospekt nun akzeptiert. Auch Swatch (+1,4%) standen auf der Einkaufsliste der Investoren, nachdem der Titel am Vortag im Anschluss an die Bilanzmedienkonferenz noch über 2% verloren hatte.

Im breiten Markt erhielten insbesondere U-Blox (+2,7%) von starken Zahlen Auftrieb. Die Halbleiterfirma hat 2017 erstmals die Grenze von 400 Mio CHF Umsatz geknackt und versprach weiteres Wachstum. Und mit den Gewinnzahlen hat sie auch die Erwartungen der Finanzgemeinde übertroffen.

Ebenfalls jeweils nach Zahlen gaben Comet um 1,5% nach, wogegen Elma nicht gehandelt wurden. Dafür fielen die Avancen von Kardex (+3,7%) auf, während Mobilezone (-7,6%) zu den schwächsten Aktien gehörten.

Tecan, welche am Vortag nach Zahlen moderat an Terrain eingebüsst hatten, büssten erneut 0,9% ein. Einigermassen wohlwollend formulierte Kommentare verbunden mit Kurszielerhöhungen durch die Credit Suisse und die Bank Vontobel fanden keinen Niederschlag in der Kursentwicklung. (awp/mc/ps)

SIX Swiss Exchange

Exit mobile version