CH-Schluss: SMI mit Mini-Plus von 0,04% bei 9077 Punkten

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch per Saldo kaum verändert geschlossen. Während die Papiere der Index-Schwergewichte Nestlé und UBS deutlich zulegten, büsste die Mehrheit der Titel an Terrain ein. Nestlé habe am Markt erneut eine Führungsrolle übernommen, hiess es im Handel. Die Kursgewinne nach dem am Dienstagabend angekündigten Aktienrückkaufprogramm hätten dafür gesorgt, dass der hiesige Markt den Einfluss der schwächeren Börsen in Übersee und Europa habe kompensieren können.

Grundsätzlich zeigen sich die Marktteilnehmer derweil weiter eher vorsichtig. Der Markt befinde sich in einer Konsolidierungsphase, meinte ein Händler. Die Kursgewinne von Novartis in der Vorwoche und die jüngsten Aufschläge bei Nestlé hätten den SMI zwar wieder über die Marke von 9’000 Punkten gehievt, ohne diese Avancen stünde der Index aber klar darunter. Von einer richtigen Korrektur könne man aber auch nicht reden. Dies unterstreiche etwa die Tatsache, dass das Marktvolumen an den schwächeren Tagen eher verhalten sei, während es bei steigenden Kursen jeweils merklich anziehe.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss mit einem minimalen Plus von 0,04% auf 9’076,73 Punkte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, verlor derweil 0,06% auf 1’422,25 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,03% auf 10’294,45 Zähler. Von den 30 wichtigsten Titeln notierten bei Handelsschluss 22 im Minus, sieben im Plus und einer (Julius Bär) unverändert.

Das Hautgesprächsthema war laut Händlern erneut Nestlé (+1,3%). Der weltgrösste Nahrungsmittel-Hersteller hatte am Dienstag nach Börsenschluss eine Medienmitteilung zu den Schwerpunkten der Strategie veröffentlicht und dabei auch ein Aktienrückkaufprogramm über 20 Mrd CHF abgekündigt. Dieses soll bereits nächste Woche starten, allerdings mit Hauptgewicht auf den späteren Jahren 2019 und 2020. Damit will sich der Konzern genügend Geld frei halten für mögliche Zukäufe in wachstumsträchtigen Produktkategorien.

Analysten zeigten sich in ihren Kommentaren weniger vom Inhalt als vom Zeitpunkt überrascht, nachdem der Hedgefonds Third Point sich vor kurzem beim Westschweizer Konzern eingekauft und erst am Sonntag Forderungen in diese Richtung publik gemacht hatte. Grundsätzlich habe Nestlé mit den Aussagen zur zukünftigen strategischen Stossrichtung den Nerv der Investoren getroffen, hiess es. Dass der Eindruck entstanden sein könnte, Nestlé reagiere auf die Forderungen des Hedgefonds, sei aber etwas unschön. Allerdings sind die Marktteilnehmer darin einig, dass der Konzern das Programm bereits in den letzten Wochen und Monaten ausgearbeitet und nun möglicherweise etwas früher kommuniziert hat als ursprünglich geplant.

Grösster Gewinner zum Handelsschluss waren dann aber UBS (+1,8%). Die Papiere der grössten Schweizer Bank setzten damit ihren freundlichen Trend der vergangenen Tage fort. Auch europaweit bauten Bankaktien ihre jüngsten Gewinne weiter aus, nachdem die Vorgaben der Wall Street für die Branche ebenfalls freundlich gewesen waren. Die Titel der CS (+0,6%) hinkten etwas hinterher, schafften es am Nachmittag dann aber doch in die Gewinnzone. Die UBS könnte stärker als die CS von den anziehenden Renditen in den USA profitieren, meinte ein Händler als Erklärung. Weitere Finanztitel wie Swiss Life (+0,8%), Bâloise (+0,5%) oder Partners Group (+0,1%) gehörten zusammen mit dem Chemietitel Clariant (+0,5%) zu den weiteren Gewinnern bei den 30 Blue Chips.

Bei den Abgaben war kein klares Muster zu erkennen. Grösster Verlierer waren die Titel des Hörgeräte-Herstellers Sonova (-1,5%), dahinter folgten diejenigen des Backwaren-Herstellers Aryzta (-1,4%) und des Technologie-Konzerns ABB (-1,4%). Überdurchschnittlich schwach zeigten sich auch die Pharma-Schwergewichte Novartis (-1,0%) und Roche (-0,3%).

Im breiten Markt ging es vor allem für die GAM-Aktien abwärts (-4,8% auf 12,95 CHF). Der aktivistische Investor Rudolf Bohli stieg beim Vermögensverwalter aus und verkaufte dazu vorbörslich ein Paket von rund 3% oder 4,73 Mio Aktien zu 13,15 CHF pro Aktie, wie bekannt wurde.

Die Aktien der Actelion-Nachfolgerin Idorsia (+4,1%) legten derweil weiter zu und notieren mittlerweile rund zwei Drittel höher als zum Start am vorletzten Freitag. Hier wurden zuletzt erneut umfangreiche Aktienkäufe durch eine Führungsperson gemeldet. Gesucht waren weiter auch Valartis (+3,2%), Gurit (+3,0%) oder Gavazzi (+1,5%), die alle drei zu den besten Werten in diesem Jahr gehören. (awp/mc/pg)

SIX Swiss Exchange

Exit mobile version