CH-Schluss: SMI zum Wochenstart mit leichtem Minus

Boerse

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt tat sich zum Wochenstart schwer, sein anfängliches Tempo beizubehalten. Nach einem freundlichen Start hatte der Leitindex SMI seine Gewinne zunächst noch etwas ausgebaut, war dann aber wieder auf das Eröffnungs-Niveau zurückgefallen und schloss schliesslich gar leicht im roten Bereich. «Es sind die Unsicherheiten rund um Corona, der strapazierte Geduldsfaden im Ringen um ein US-Hilfspaket und die US-Präsidentschaftswahl, die die Anleger haben vorsichtiger werden lassen», erklärte ein Börsianer das Marktgeschehen.

Generell sollten sich die Marktteilnehmer in den kommenden Wochen auf eine anhaltendes Auf und Ab im Handel einstellen, ergänzte er. Zunehmende Lockdown-Ängste könnten die Börse, der aktuell positive Katalysatoren fehlen, weiter verunsichern, hiess es. Hierzulande registrierte das BAG über das Wochenende 8’737 neue Coronavirus-Fälle, was die Lockdown-Sorgen noch steigerte. Wie stark die aktuellen Corona-Massnahmen den steigenden Ansteckungstrend bremsen können, werde nämlich frühestens im November sichtbar werden, sagten Marktteilnehmer.

Der SMI notierte zum Handelsschluss um 0,22 Prozent tiefer bei 10’184,36 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Werte umfasst, fiel um 0,03 Prozent auf 1’567,91 Zähler und der umfassende SPI fiel um 0,19 Prozent auf 12’713,27 Punkte. Von den 30 SLI-Werten ging es für knapp die Hälfte bergauf.

Mit Kursgewinnen von mehr als sechs Prozent waren die Aktien von Julius Bär (+6,2%) die unangefochtenen Spitzenreiter. Der Vermögensverwalter hatte am Morgen sowohl bei den Neugeldzuflüssen als auch der Profitabilität in den ersten neun Monaten besser als erwartet abgeschnitten.

Das schürte ganz offensichtlich auch die Hoffnungen für die Zahlen der Credit Suisse (+4,4%) und der UBS (+3,0%). Dabei wird die UBS bereits am morgigen Dienstag über den Geschäftsverlauf im dritten Quartal berichten. Im Vorfeld zeigten sich einige Analysten zuversichtlich.

Neben den Bankaktien waren auch Versicherer und weitere Finanzdienstleister gefragt. So griffen Anleger bei den Aktien von Zurich, Swiss Re und Swiss Life zu, wie die Kursgewinne zwischen 0,2 und 1,5 Prozent zeigten.

Bei der Zurich gab es am Morgen ausserdem einen stützenden Analystenkommentar. Bei Swiss Re sorgte derweil für Rückenwind, dass Rivale Hannover Re sich zuversichtlich zeigte und mit höheren Prämienansätzen und einem erfreulichen 2021 rechnet.

Keine Unterstützung erhielt der Markt hingegen von den drei Schwergewichten Nestlé, Roche und Novartis, die zwischen 0,3 und 0,5 Prozent nachgaben. Auch eine Kaufempfehlung der Berenberg Bank konnte bei Novartis nicht weiterhelfen. Bei Nestlé warfen derweil die schwächer als erwartet ausgefallenen Quartalsumsatzzahlen von Rivale Danone ihren Schatten auf die am Mittwoch erwartete Umsatzveröffentlichung voraus.

Verluste gab es auch bei Werten wie Lonza (-2,7%), LafargeHolcim (-0,8%) oder Kühne+Nagel (-0,2%). Der Logistiker wird am morgigen Dienstag über den jüngsten Geschäftsverlauf berichten. Dabei hatten Konkurrenten wie die Reederei Maersk zuletzt Hoffnungen geschürt, dass sich das Geschäft weiter erholt haben dürfte.

Die Präferenz für Finanzwerte setzte sich auch im breiten Markt fort. Dort fielen GAM, Cembra Money Bank oder auch EFG mit Kursgewinnen zwischen 1,2 und 5,0 Prozent positiv auf. Dabei werden GAM am Mittwoch Zahlen vorlegen, während Cembra zum Wochenstart eine Kooperation mit dem Einrichtungsriesen Ikea gemeldet hatte.

Aus den Depots genommen wurden dagegen die Aktien von Addex und auch von Hochdorf, wie die Abgaben von jeweils 2,6 Prozent zeigten.

Die Aktien der VAT Group (-2,4%) wurden von Schätzungsreduktionen im Anschluss an die Ergebnisveröffentlichung vom Freitag belastet. Und bei Autoneum (-4,0%) nahmen die Investoren laut Händlern ihre Gewinne nach dem starken Lauf von letzter Woche mit. (awp/mc/pg)

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